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Rezension zu
Herzenssache und Gottesmut

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Luther wie so oft

Von: Seilerseite
14.02.2018

Gerade war Martin Luther noch dabei, Kirschen für seine Frau Käthe zu pflücken, als der Blitz einschlägt – in den Baum, nicht in ihn. Als er wieder zu sich kommt, findet er sich ausgerechnet im Jahr 2017 wieder, dem großen Reformationsjubiläumsjahr. Dabei hat der Reformator die letzten 500 Jahre glatt übersprungen. Luther begegnet dem gerade erst pensionierten und Atheist gewordenen Pfarrer Andreas Sonnhüter, der ihn durch die Wirren des 21. Jahrhunderts führt. Er erklärt dem Zeitreisenden, wie Kutschen ohne Pferde funktionieren, was Zigaretten sind und wie man sich möglichst unauffällig verhält. Auf den Verdacht hin, dass ihm niemand glauben wird, dass der echte Luther durch die Zeit gereist ist, gibt er diesen kurzerhand als genialen Schauspieler aus. Schließlich kommt Sonnhüter der glorreiche Einfall, Luther könne doch als Gastredner der Jubiläumsveranstaltung in Wittenberg sprechen. Im Buch wechseln sich kursiv gesetzte Tagebucheinträge des Pfarrers mit dem normal gedruckten Fortlauf der Geschichte ab. Insgesamt gibt es zahlreiche amüsante Elemente, z.B. dass Luther auch im Jahr 2017 sein Lutherdeutsch spricht, wie er seine eigene Kirche erlebt oder wie sein Verhalten unabsichtlich mit den Verhaltensnormen der Gegenwart kollidiert. Doch dadurch wirkt die Geschichte auch sehr künstlich konstruiert, so dass es schwerfällt, in die Handlung hinein zu finden. Luther besteht quasi nur aus den bekannten Klischees, so dass man ihm erst am Ende, bei seiner großen Rede, etwas näher kommt. Insgesamt kann man das Lutherjubiläum auch gut ohne dieses Buch erleben.

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