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Rezension zu
Drei Mann in einem Boot. Ganz zu schweigen vom Hund!

Britischer Humor auf höchstem Niveau!

Von: Elena
14.02.2018

Wer wie ich vorher noch nie etwas von diesem einmaligen Klassiker gehört hat: Euch entgeht was! Wenn man an Klassiker denkt wie Frankenstein, Kafkas Prozess oder Anne Karenina, denkt man an ernste, schwere Themen und eine schwierige Sprache. Jerome K. Jerome liefert in seinem angenehm kurzen 1880 veröffentlichten Buch jedoch pure Unterhaltung und Komik. Mit dem Thema an sich kann man eigentlich schon nicht viel falsch machen. Drei Männer und ein Hund, die eine Bootsfahrt auf der Themse unternehmen. Natürlich läuft alles schief, was in seiner Absurdität schief laufen kann. Gespickt ist die ganze Fahrt zudem mit witzigen Anekdoten. Britischer Humor auf höchstem Niveau! Zugegeben, man muss diese Art Humor schon mögen, aber mein Geschmack wurde hunderprozentig getroffen und ich wurde wunderbar unterhalten! Meine Meinung: Wie schon bei Frankenstein war ich auch hier von der handlichen Manesse-Ausgabe begeistert! Vor allem haben mir wieder die kleinen Fußnoten und Anmerkungen in dieser Neuauflage gefallen. Man erhält sehr viel historisches Hintergrundwissen über die Städte, an denen die Chaoten vorbeirudern und auch intertextuale Bezüge werden geklärt, die man sonst wohl nicht mehr so einfach erfassen kann. Ich konnte bei diesem Buch kaum aufhören zu lachen oder wenigstens zu grinsen. Der Autor beschreibt bildhaft diese lustigen Momente, die man erst liest, dann sich bildlich vorstellt und man zu dem Schluss kommt, dass diese Momente so absurd sind, dass sie tatsächlich wahr sein könnten. Die witzige und irgendwie trockene Erzählweise sorgt dafür, dass der Leser ständig das Gefühl hat, diese Situationen zu kennen und auch, dass der Erzähler seine eigenen komischen Handlungen als solche selbst gar nicht wahrnimmt. Vieles wird auch dem Leser von heute sehr bekannt vorkommen. Zu Beginn zum Beispiel die Betrachtung aller möglichen Krankheiten und der selbst erteilten Diagnose, dass er wohl alles haben müsse (laut durchgegangener Symptome) lässt einen wunderbar in die Art des Buches eintauchen. Ich weiß, dass ihr auch eure Symptome googlet und alle Krebs habt und schwanger seid (ja auch die Männer). Ich für meinen Teil habe mich wie gesagt absolut unterhalten gefühlt. Der Roman nimmt die witzigen Charaktere, aber auch den Leser auf die Schippe. Von den Ereignissen und Erlebnissen, die erzählt werden, kann jeder von uns wohl ein Liedchen singen. Von tollpatschigen Freunde, eigensinnigen Verwandten, die immer alles besser wissen und einem Hund, der sich anscheinend gegen alle anderen Hunde verschworen hat und zuweilen so menschlich beschrieben wird, dass man oft vergisst einen Hund vor sich zu haben. Außerdem sehr interessant: Zwischen allem Amüsement und Witz und Albernheiten tauchen immer wieder im Kontrast auch sehr poetische Zeilen auf. Fazit: Dieser Klassiker hat mich unglaublich gut unterhalten und oft zum Lachen gebracht. Alltagssituationen werden wunderbar aufgegriffen und man kann sich selbst oft wiedererkennen. Ein zeitloser, genialer mit britischem Humor durchsetzter Roman, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Diese Bootsreise auf der Themse werde ich so schnell nicht mehr vergessen.

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