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Rezension zu
Leere Herzen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Spannender Thriller mit starker Sprecherleistung

Von: Hörbuch Junkies aus Bergen
27.01.2018

Sie sind desillusioniert und pragmatisch. Sie haben den Zynismus der Politik genauso durchschaut wie den modernen Selbstoptimierungswahn oder das kleinbürgerliche Gutmenschentum. Sie haben sich in der Welt erfolgreich eingerichtet – und sie haben keine Lust, deswegen Schuldgefühle zu haben. Zusammen mit dem Informatikgenie Babak Hamwi hat Britta Söldner eine kleine Firma aufgezogen, die beide reich gemacht hat. Hinter der Fassade ihrer unscheinbaren Büroräume aber betreiben Britta und Babak ein lukratives Geschäft mit dem Tod. Als ihr Unternehmen unliebsame Konkurrenz zu bekommen droht, setzt Britta alles daran, die unbekannten Trittbrettfahrer auszuschalten. Doch sie hat ihre Gegner unterschätzt. Bald ist nicht nur Brittas Firma in Gefahr, sondern auch ihr Leben … Britta führt zusammen mit Babak eine Firma, die „Brücke“, eine Praxis für Personen, die bei Internetrechcherchen auf Selbstmörderseiten aufgefallen sind. Ausgewählte werden eingeladen und durchlaufen in einer Therapie verschiedene Übungen und Stufen, um ihren festen Willen zu testen. Personen mit wenig Punkten werden zurück ins Leben entlassen und Standhaftere äußerst gewinnbringend als Selbstmordattentäter an Orgnisationen vermittelt. Ein erschreckendes Konzept, das ins Wanken gerät, als „die Brücke“ Konkurrenz zu erhalten scheint... Juli Zeh springt in ihrem Plot nur ein wenig in die Zukunft und erzählt eine Utopie, die so unglaubwürdig gar nicht erscheint. Verpackt in einen spannenden Thriller, kritisiert sie Werte und Gesellschaft und prangert Mißstände an. Dabei wirkt ihr Erzählstil kühl und ein wenig distanziert, was dem Thema der Geschichte zugute kommt. Das Tempo, in dem das Hörspiel voran schreitet, ist gut gewählt und die Ereignisse werden glaubhaft geschildert. Auch die Sprecher geben ihr Bestes, dem Hörspiel Authentizität und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Die gewählte Länge des Hörspiels ist passgenau, die Geschichte spannend zu erzählen, jedoch bleibt die Inszenierung ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück und ist etwas zu zurückhaltend. Das Cover in schwarz zeigt neben dem Titel in deutlich hervor stechendem Weiß nur einige weiße Punkte / Spritzer und in hellblau und rosa den Namen der Autorin und den Schriftzug „Das Hörspiel“. Wegen der Farbgebung hätte ich eine andere Story erwartet, als die die mich dann erwartete. Verpackt sind die beiden Audio-CDs in einem Digipac aus Pappe und Kunststoff, das im Inneren neben den Produktionsdaten auch mehr über den Sprechercast verrät. Fazit Spannender Thriller, der mich nicht ganz packen konnte, aber hervorragend in ein Hörspiel umgesetzt wurde. Die Sprecherleistungen sind stark und glaubwürdig, jedoch fehlt es der Inszenierung an dem gewissen Kick. Vier von fünf Punkten.

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