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Rezension zu
Anschlag von rechts

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anschlag von rechts

Von: Kristine liest
22.01.2018

Nüchtern, emotionslos, eigentlich wie ich mir eine Gerichtsakte vorstelle, schreibt Reiner Engelmann über einen feigen Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim. Dieser Stil hebt "Anschlag von rechts" von anderen Jugendbüchern ab und passt sehr gut zum Inhalt, der nicht darauf abzielt, ein spannungsgeladener Roman zu sein. Beginnend mir einem Prolog und einem "Vorboten" genannten Kapitel wird der Leser in das Buch geführt. Vorboten findet man überall seit längerer Zeit und es liegt mehr denn je an jedem einzelnen von uns, diese nicht zu übersehen, sondern laut dagegen anzugehen. Daran anschließend lesen wir von fünf Schicksalen, von Menschen, die aus ihrer Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen geflohen sind. In Teil 2 des Buches sind wir Zeugen der Tat und lernen die drei Täter kennen, drei Menschen, die logischerweise dem Klischee eines Wutbürgers zu 100% entsprechen. Im letzten Teil begleiten wir die Gerichtsverhandlung und erfahren das Urteil. Bezeichnend, wie diese drei rassistischen Täter von ihrem Umfeld gesehen wurden: "Es seien im Grunde doch ganz anständige Leute. Nett, hilfsbereit, zur Stelle, wenn man sie brauchte." ( S. 162) Im Nachwort geht Reiner Engelmann auf die unterschiedlichen Ursachen und Gründe ein, die Menschen dazu bringen können, ihr eigentliches Leben und ihre Existenz aufzugeben und ins Ungewisse zu fliehen - absolut lesenswert und wichtig. Abgeschlossen wird "Anschlag von rechts" mit einem ausführlichen Glossar, in dem rechtsextreme Symbole und Codes erklärt werden, sowie Musik und Bekleidung. "Ein Zeitzeuge, der den Holocaust überlebt hat, sagte mir einmal, Konzentrationslager seien nicht von heute auf morgen wie Pilze aus dem Boden geschossen. Viele kleine Dinge seien es gewesen, die sich im Laufe der Jahre aufgetürmt hätten. Das Schlimmste sei der Hass gewesen." ( S. 170) Fazit:

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