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Rezension zu
Liebe zwischen den Zeilen

Eine facettenreiche Geschichte, die direkt ins Herz geht

Von: Zeilenwanderer
13.01.2018

Kurzbeschreibung: Emilias Vater Julius stirbt und sie erbt den Buchladen Nightingale Books, den er ihr hinterlassen hat. Diese Buchhandlung war nicht nur Lebensinhalt ihres Vaters, sondern ein Treffpunkt für unterschiedlichste Leute, die im verträumten Peasebrook leben. Hier wurde gelesen, sich ausgetauscht, Freundschaften geschlossen und Liebe gefunden. Julius hatte für jeden Anwohner ein offenes Ohr und sein Tod hinterlässt nicht nur bei seiner Tochter eine große Lücke. Doch Emilia hat nicht nur mit dem Verlust ihres Vaters zu kämpfen, sondern auch mit der Rettung von Nightingale Books. Die Buchhandlung steht kurz vor dem Ruin. Meinung: Ein Buch, das sich um Bücher dreht! Gibt es schönere Werke zu lesen? Nur wenn sie mindestens in einem genauso einzigartigen Schreibstil verfasst wurden wie Liebe zwischen den Zeilen. Das Buch lebt wirklich durch die verschiedenen Figuren, die durch Veronica Henry verblüffend lebensecht dargestellt sind. Authentisch erschafft sie jedem Charakter eine individuelle Persönlichkeit, und verleiht ihnen Geheimnisse, Sorgen und Leidenschaften. Durch den lockeren, aber sehr detaillierten Stil erschließt sich Peasebrook schnell vor dem inneren Auge des Lesers. Man taucht direkt in die Geschichte ein und begegnet den Charakteren als wäre man mit ihnen in Peasebrook, um ihnen in diesen schwierigen Zeiten des Verlustes beizustehen. Ich finde es schwierig, die Gefühle festzuhalten, die ich beim Lesen hatte, aber trotz der traurigen Geschichte war alles sehr heimelig und man hat sich in Peasebrook wohl gefühlt. Die Figuren waren einem sehr vertraut, was wohl damit zusammenhängt, dass jedes Kapitel durch lange innere Monologe und eine Art Berichterstattung gekennzeichnet ist. Die geschriebenen Worte gehen dabei direkt ins Herz des Lesers. Ich erinnere mich noch gut an den 03. Januar als ich auf dem Weg zur Arbeit Liebe zwischen den Zeilen begann und mir fast die Tränen in der Straßenbahn gekullert sind. Als Emilia von den letzten Stunden ihres Vaters berichtete, seinem Zustand und was er nicht mehr machen konnte, musste ich wirklich schlucken. Detaillierte Beschreibungen des Todes einer geliebten Person kriegen mich immer wieder und es fällt mir wirklich schwer, solche Szenen zu lesen. Ich war optimistisch, dass dies nur der Auftakt der Geschichte ist, doch leider musste ich feststellen, dass sich die bedrückende Stimmung und Melancholie durch das gesamte Buch zieht. Emilia ist eine sehr sympathische Protagonistin. Ich konnte ihr Handeln gut nachvollziehen und habe ihren Kapiteln entgegengefiebert, denn sie waren für mich persönlich die spannendsten des Buches. In Liebe zwischen den Zeilen gibt es mehrere Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird. So lernen Leser beispielsweise Sarah kennen, die Julius Tod sehr stark trifft und die mit ihrem Kummer kaum weiter weiß, oder aber die schüchterne Thomasina, die nur bei Julius ihre introvertierte Persönlichkeit ablegen konnte und die es nach seinem Tod immer wieder in die Buchhandlung zieht. Sarah, Emilia und Thomasina sind jedoch nicht die einzigen Figuren, die das Buch mit einzigartigen Geschichten füllen. Leser erhalten auch Einblicke in die Sichtweisen der Antagonisten und männlichen Figuren. Und wer weiß, vielleicht trifft ja auch Emilia in Nightingale Books eine neue Liebe? Die vielen Erzählperspektiven sind interessant und machen den Roman vielschichtig. Was mir auch sehr gut gefallen hat sind die Rückblenden in die 1980er Jahre. So erfahren Leser wie Julius Nightingale zu der Buchhandlung gekommen ist, wie er Emilias Mutter kennen- und liebengelernt hat und wieso seine Tochter sein Ein und Alles ist. Diese Seiten sind herzerwärmend und tragisch zugleich, da bei Emilias Eltern die Liebe mit Sorgen und Leid zusammenhängt. Und dies beschreibt den Inhalt des gesamten Buches wunderbar: Liebe hängt mit Traurigem zusammen, aber aus der Trauer entsteht wiederum etwas Schönes. Fazit: Eine facettenreiche Geschichte, die direkt ins Herz geht. Durch die vielen Erzählperspektiven bietet Liebe zwischen den Zeilen dem Leser viel Abwechslung und eine interessante Auswahl an Figuren. Die Melancholie, die von diesem Buch ausgeht, sorgt jedoch für einen bitteren Beigeschmack, der nicht jedem Leser gefallen könnte.

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