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Rezension zu
Am Winterhof

Festtage am angelsächsischen Hof Edward I.

Von: Frau Goethe
19.11.2017

Freya, die Tochter von Lord Galan, reist ein paar Tage vor dem Weihnachtsfest 1051 mit ihrer Familie nach London, wo König Edward im Palast von Westminster die Festtage verbringt. Mit dabei ist ebenfalls ihre Freundin und Hofdame Alodie. Die zwölf feierlichen Tage versprechen Abwechslung zum gewohnten Landleben zu bringen, da auch der Cousin des Königs, der Normannenherzog William, mit seinem Gefolge zugegen ist. Der im heiratsfähigen Alter, aber auch bereits versprochenen Freya, bringen diese Tage auch eine große Erkenntnis. Der nur als eBook veröffentlichte Kurzroman „Am Winterhof“ von Joanna Courtney ergänzt die drei Königinnen Saga um Edith von Wessex, Elisabeth von Kiew und Matilda von Flandern. Diese drei Frauen herrschten an der Seite ihrer Ehemänner vor der Eroberung durch die Normannen. Als 1066 William der Eroberer England einnahm, wurde Mathilda Königin von England. Zeitlich wurde diese Episode 15 Jahre vor dem Ereignis angelegt. Sie bereitet darauf vor, weshalb der Inselstaat überhaupt mit Gewalt aus französischer Seite übernommen wurde und deren historischen Verlauf bis heute veränderte. Gleichzeitig nutzt die Autorin die Chance, ihren Lesern das mittelalterliche Leben näher zu bringen. Sie beschreibt die Traditionen, die zum Teil heute noch zelebriert werden und zeichnet das Gesellschaftsbild nach. Aus Sicht der Hofdame werden Wünsche und deren Unerreichbarkeit geschildert. Da dieses historisch belegte Fest vor fast eintausend Jahren stattfand, fußt die Erzählung auf einer akribischen Recherche. Sprachlich werden ebenfalls Bilder gezeichnet, wie die Jagdgesellschaft sich in einer bestimmten Rangfolge in Bewegung setzt oder eben der Besuch eines typischen Marktes adventliche Stimmung verbreitet. Damit fühlt man sich direkt zurück in die Zeit versetzt. Als geschichtsinteressierte und angloaffine Leserin musste ich diesen Kurzroman natürlich lesen. Er eignet sich auch als Einstieg in die Trilogie über die drei Frauen an der Seite der geschichtsträchtigen Herrscher, da er eben zu einem früheren Zeitpunkt spielt. Es wird geschmaust, getanzt und beschenkt, sodass er auch als adventlicher Auftakt zur eigenen Weihnachtszeit genutzt werden kann. Abgerundet wird die Geschichte mit den Erklärungen über Bräuche im Anhang. Auf Deutsch ist bisher nur der erste Band über Edith erschienen „Herz aus Purpur“. Es folgt im August „Das goldene Meer“, das uns mehr über Elisabeth verrät, bevor im letzten Band Mathilda zu Wort kommt. Ich durfte der Autorin bereits zwei Mal bei einer Lesung lauschen und war jedes Mal beeindruckt von ihrem umfangreichen Wissen über die Nebenfiguren der Historie. Selbsterklärend, dass ich alle drei Bücher lesen werde, oder?

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