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Rezension zu
Dämonen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Buch, das unterhält und zum Nachdenken anregt

Von: Leben. Lieben. Lachen. Lesen.
03.11.2017

Hansen wird in sieben Monaten 60 Jahre alt. Allerdings plant er kein rauschendes Fest, um sein Leben und seine Gesundheit zu feiern, sondern den Tod. Er ist gesund, hat einen Sohn und eigentlich geht es ihm gut. Aber er hat einfach keine Lust mehr zu leben. Den Suizid plant er in Nordschweden mit einer Flasche Hochprozentigem und dem Schnee als tödlichem Werkzeug, das ihn erfrieren lässt. Jürgen Domian hat mit Dämonen seinen dritten Roman geschrieben und es scheint auffällig viele Parallelen zwischen dem Protagonisten Hansen und dem Autor Domian zu geben. Dass von beiden die Nachnamen präsenter sind als die Vornamen und dass beide am 21.12. Geburtstag haben (Jürgen Domian wird in diesem Jahr sogar wirklich 60) und dass beide ihre Urlaube gern in Skandinavien verbringen, sind nur die offensichtlichen Dinge. „Dämonen“ ist keine einfache Lektüre. Nicht nur, weil das Buch mit der Grundvoraussetzung, dass jemand sich selbst töten möchte, schon eher düster anmutet, sondern auch der Verlauf, die Dämonen, haben mich als Leser immer wieder einhalten und nachdenken lassen. Jürgen Domian schafft es auf den 192 eine der Situation angemessene Atmosphäre zu schaffen. Die Dämonen, die laut Domian Dinge wie Schuld, böse Züge im Charakter, Feigheit und Trägheit sind, übermannen Hansen, die Stille macht ihn fast verrückt. Der Text wird immer wieder durch Zitate aus anderen Büchern (von der Bibel bis zu anonymen Autoren), sogenannten Metatexten, untermauert und gestärkt. Und auch als Leser habe ich das gespürt und musste gelegentlich eine Lesepause einlegen, um dies zu verarbeiten. Meisterhaft gemacht von Jürgen Domian. Hansen Geschichte hat mich nicht nur interessiert, ich wollte ihn fast nicht mehr los lassen. Die Geschichte um Hansen ist toll erzählt, seine Gedanken, seine Ängste, sein Blick aufs Leben sind grandios erzählt. Mich hat das Buch als Menschen weiter gebracht, ich habe einige Tage über meine Dämonen nachgedacht und sehe diese nun klarer vor mir. Eine beeindruckende Leistung eines Romans!

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