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Rezension zu
Panikattacken und andere Angststörungen loswerden

Panikattacken und andere Angststörungen loswerden: Klaus Bernhardt

Von: About Syringa1001
07.10.2017

Untertitel: Wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer zu besiegen ISBN: 9783424201772 Preis: 16,99 € [D], 17,50 € [A] Seitenanzahl: 208 Der Angstexperte Klaus Bernhardt hat festgestellt, dass viele der herkömmlichen Therapieformen hinsichtlich Ängsten veraltet oder unbrauchbar sind. Er stellt mit diesem Buch deshalb eine neue Art vor, die sich an Erkenntnissen der Hirnforschung orientiert. Herr Bernhardt setzt den Maßstab sehr hoch an, denn er behauptet, dass er die meisten Angststörungen innerhalb weniger Sitzungen (<10) auflösen kann. Er selbst arbeitete als Wissenschafts- und Medizinjournalist und ließ sich anschließend zum Heilpraktiker für Psychotherapie ausbilden. Und damit ist er sehr erfolgreich: er führt eine eigene Praxis in Berlin, entwickelte eben oben genannte Methode der Angstbehandlung und erreicht im heutigen digitalen Zeitalter die Menschen mit Podcasts. Ich hatte meine Vorurteile, das gebe ich zu. Ein Mann, der selbst weder Medizin noch Psychologie studiert hat und sein Wissen aus seiner Berufspraxis als Journalist zieht, fand ich suspekt. Schließlich hat der Markt schon genug Bücher von Quereinsteigern und Quaksalbern, die immer besser und innovativer sind und selten Erkenntnisse mit Hand und Fuß (sprich Forschungsgrundlage) haben. Aber: ich wurde SEHR positiv überrascht. Das Buch beginnt mit einer Einleitung, in der er beschreibt, wie er auf das Thema gestoßen ist: nämlich durch zwei Bekannte mit Angststörungen. Einen persönlichen Bezug finde ich bei solchen Büchern immer sehr ansprechend, weil es bedeutet, dass sich die Menschen mit der Thematik aus eigenem Interesse heraus beschäftigt haben. Und es ist ja nun einmal nachgewiesen, dass die Motivation "Interesse" den Wissenserwerb unterstützt. Nach der Einleitung, in der man den Mann hinter dem Buch kennenlernen darf, führt er seine Methode sehr kompetent und strukturiert fort. Er geht dabei zunächst auf die Ursachen von Panikattacken, die bekanntermaßen Symptom einer Angststörung sind, ein: Beispielsweise Drogen, missachtete Signale des Körpers, etc. Die Sprache ist dabei stets sehr angenehm, werden Fachbegriffe verwendet, erläutert Herr Bernhardt sie anschließend sehr ausführlich. Was ich ungemein interessant fand: Er merkt an, dass viele Menschen häufig negativen Gedanken Raum gewähren, woraus sich eine Autobahn an negativen Gefühlen bildet und das positive Erleben von Situationen oftmals nur noch zu einem Feldweg verkommen ist. Das bedeutet, dass man eine neue Situation sofort negativ konnotiert und so die Autobahn der negativen Gedanken immer breiter wird. Es ist also an uns, unser Gehirn umzustrukturieren, um wieder ein positives Lebensgefühl (ohne Panikattacken) zu bekommen. Das Vorstellen seiner Methode kombiniert er dabei mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und persönlichen Geschichten. Was mir ein bisschen fehlte, waren die Fußnoten, aber schließlich ist es ja keine wissenschaftliche Arbeit, sondern ein Selbsthilfebuch. Was mir nicht gefallen hat, war, dass er sich an einer Stelle darauf bezieht, dass Panikattacken entstehen, weil man ein negatives Erlebnis hatte und wenn man das beseitigt, würde auch die Angst verschwinden. Dabei wirbt er doch mit dem Buch für jedwede Form der Angsterkrankung. Er meinte damit, dass Menschen mit einer ernsthaften Angsterkrankung natürlich nicht innerhalb von 10 Sitzungen geheilt werden, sondern mit seiner Methode ungefähr sechs Monate brauchen. Ansonsten fand ich ihn und seine Erläuterungen erfrischend und nachvollziehbar. Er gibt einige sehr wichtige Anstöße wie das Hören auf das Bauchgefühl, das Verändern von negativen Situationen, etc. Was ich auch sehr spannend fand: er geht weg von der Verwendung von der Medikamentenverwendung hin zu einer Umstrukturierung des Lebens: einen anstrengenden Job wechseln, das Selbstwertgefühl steigern und glücklicher und unbeschwerter werden. Dem soll dann die Umstrukturierung des Gehirnes folgen. Das fand ich sehr spannend, denn hier geht es in die Praxis, sprich: er gibt Tipps, beispielsweise das Aufschreiben von 10 Sätzen, wie das Leben perfekt aussehen sollte. Dabei darf der Satz nicht negativ sein, es soll sich auf die Gegenwart beziehen und die Ziele sollen erreichbar sein. Bis auf ein paar Kleinigkeiten also eine absolute Empfehlung. Es geht kurz gesagt darum, die Angst als körperliches Anzeichen zu begreifen, als Warnsystem. Deshalb muss man zunächst dafür sorgen, dass die unschönen und angstauslösenden Situationen beseitigt werden (z.B. den Job zu wechseln) und anschließend das Gehirn positiv umzustrukturieren. Der Autor geht dabei weg von herkömmlichen Therapiemethoden, aber nicht, ohne es ausreichend zu begründen und an die eigene kritische Betrachtungsweise zu appellieren. Ich persönlich habe auch viel mit Ängsten zu kämpfen, ab und an auch mit kleinen Panikattacken und muss sagen, dass das Buch einem eindeutig den "Aha"-Moment beschert, wo man ein bisschen mehr über sich erfährt. Ich werde diese Tipps auf jeden Fall ausprobieren und ggf. noch einmal über den Erfolg berichten. Vielen Dank an das Bloggerportal und den Ariston Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplares!

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