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Rezension zu
SCAR

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Horror braucht keine Monster

Von: Kyra Cade
01.09.2017

Jack Ketchum ist bekannt für seine Horrorgeschichten, die wie beispielsweise Evil oder The Lost auf wahren Begebenheiten beruhen. Aber auch seine fiktiven Romane lassen dem Leser gerne das Blut in den Adern gefrieren. Ketchum baut dabei nicht auf Dämonen und Monster, die in dunklen Ecken lauern und ihre Opfer überfallen. Stattdessen ist der Horror perfider und schleicht sich langsam in Denken und Leben der Protagonisten und greift schließlich auf den Leser über. Bei Scar – das er zusammen mit Lucky McKee geschrieben hat – ist es nicht anders. Der Horror ist kein Dämon, auch nicht das zum Teil seltsame Verhalten des Hundes Caity, der Horror ist eine vom Ehrgeiz zerfressene Mutter, die ihre kleine Tochter als Mittel zum Zweck missbraucht und selbst absolut nichts erreicht hat im Leben. Der Horror ist der Vater, der sich gegen seine Frau nicht zur Wehr setzen kann und das Geld seiner Tochter in Autos und technische Geräte steckt und dabei das gesamte Vermögen durchbringt. Der Horror sind die Menschen, nicht die Monster im Wandschrank. Ketchum schafft es einmal mehr, diese Abgründe aufzuzeigen und malt ein verstörendes Bild einer Familie, die schon lange kaputt ist. Bei Scar fällt es einem zu Beginn etwas schwer, dran zu bleiben, weil es eher eine langweilige Beschreibung von Delias Leben ist, die einen kaum mitreißen kann. Man fragt sich, wann denn endlich etwas passiert und muss sich durchbeißen. Nach dem Brand, der Delia entstellt, beginnt schleichend der Horror, der sich schließlich deutlich zeigt durch die Taten der Mutter. Am Ende bleibt der Leser nachdenklich zurück, wie so oft bei Ketchum.

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