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Rezension zu
Cliquenwirtschaft

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Cliquenwirtschaft ? unmoralisch und kriminell oder sinnvoll?

Von: Traudel Reiss
29.10.2014

Gisela Schmalz beschreibt in „Cliquenwirtschaft“ sehr ausführlich, was darunter zu verstehen ist und was sie bedeutet, und zwar sowohl in einem kleinen, überschaubaren Rahmen als auch bei Giganten, die ohne Cliquenwirtschaft nie zu internationaler Macht gekommen wären. Cliquen sind z. B. auch Studentenverbindungen und Burschenschaften, von denen sowie vielen anderen Frauen automatisch ausgeschlossen sind. Zunächst führt die Autorin das Thema theoretisch ein, um dann an den vier Beispielen der katholischen Kirche, Mafia, von Goldman Sachs und Google konkret aufzuzeigen, wie Cliquenwirtschaft funktioniert, wie sie die Einzelnen einsetzen, um Macht, Einfluss und finanzielle Mittel zu vermehren. Die Beispiele sind akribisch recherchiert und dargestellt, wobei die Autorin alles mit Quellenverweisen belegt. Der Schreibstil ist sachlich, manchmal etwas trocken, und Schmalz legt auch Wert darauf, dass sie lediglich die Fakten präsentiert, ohne das Vorgehen bei der Cliquenwirtschaft dieser vier Beispiele zu bewerten. Trotzdem ist sie auch kritisch, und es wird deutlich, dass es vor allem bei der katholischen Kirche und der Mafia unmoralisch und kriminell zugeht. Wegen der Schweigegelübde dringt so gut wie nichts dieser Machenschaften an die Öffentlichkeit; doch kann es auch nicht immer vermieden werden wie bei den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche oder der Selbstbedienung eines Tebartz-van Elst. Beim Lesen dieser Beispiele von erfolgreicher Cliquenwirtschaft vergeht es einem, sich freiwillig in solche Kraken zu begeben. Doch die Autorin zeigt auch auf, welche Techniken Cliquenwirtschaft so erfolgreich machen, die weder kriminell noch unmoralisch sind, und empfiehlt, sich mit sozialverträglichen, sozialen Zwecken zu vernetzen oder aber bestehende Cliquenwirtschaften zu unterwandern. Schmalz zufolge ist es sogar ein Muss, will man politische oder wirtschaftliche Strukturen erneuern.

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