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Rezension zu
Eine neue Geschichte des Lebens

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Nichts für Einsteiger

Von: The Printrovert
28.07.2017

Evolution sowie die komplette Geschichte vor der Menschheit sind keine einfachen Themen. Die grundlegendsten Verhältnisse sind noch nicht geklärt und unter Wissenschaftlern immer noch stark diskutiert. Peter Ward und Joe Kirschvink zum Beispiel glauben an den starken Einfluss von großen Katastrophen auf alles Lebendige, vertreten somit den Katastrophismus. Dieser steht im Gegensatz zu Aktualismus und, natürlich, dem Kreationismus, der sich auf eine Schöpfungstheorie bezieht und die allgemeine Evolutionstheorie ablehnt. Der Paläontologe und der Geobiologe schreiben dieses Buch gemeinsam und verweisen daher im Vorwort daraufhin, dass die Stimme als Duett gesehen werden soll. Trotzdem findet man manche sprachlichen Unterschiede im Buch, was wahrscheinlich daher rührt, dass sie sich auf verschiedene Themen spezialisiert haben und der eine zu manchen Themen wohl mehr weiß als der andere. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass es mir sehr gut recherchiert vorkommt. Die beiden haben wirklich Ahnung von ihren Gebieten und geben nicht nur die Forschung von anderen wieder, sondern können auch ihre eigene einbringen. Man hat das Gefühl, man liest ein populärwissenschaftliches Paper. Mein Problem war vor allem das Thema des Buches und das ist, logischerweise, keine Kleinigkeit. Es ist einfach wie am Anfang schon beschrieben ein stark umstrittenes Gebiet der Wissenschaft und es steht in den Sternen, ob die Menschheit es je entschlüsseln wird. Oft habe ich Passagen gelesen und mir als Laie gedacht „Klingt schlüssig“, im nächsten Satz kommt dann schon eine Gegenthese die genauso sinnvoll klingt und auch die beiden Autoren vor Rätsel stellt. Eigentlich können sie einem in dem Buch nur berichten, was sie am wahrscheinlichsten halten, belegen können sie es nur selten. Trotzdem fand ich es sehr interessant! Wenn man „plötzliche Katastrophen“ liest denkt man wahrscheinlich direkt an Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche. Tatsächlich thematisiert aber das halbe Buch die Schwankungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre. Besonders Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid haben zu extremen Veränderungen geführt, die teilweise absolut unvorstellbar sind. Auch wird ein sechstes Massenaussterben neben den „Big Five“ thematisiert (sowie fünf kleinere), welches absolut aktuell ist und sich gerade vollzieht. Regt zum Nachdenken, auch über den Klimawandel, aus einem neuen Blickwinkel an. Bei „Eine neue Geschichte des Lebens“ handelt es sich definitiv nicht um Belletristik. Wenn man absolut keine Ahnung von Biologie, Chemie und Physik hat könnte es stellenweise schwer werden. Es ist von Wissenschaftlern geschrieben, die das ganze Thema einer breiteren Masse präsentieren wollen, was meiner Meinung nach auch gut gelungen ist. Es gibt nur wenige langatmige Passagen. Daher eine Empfehlung für alle, die sich für Evolution und Klimawandel interessieren und keine Neulinge auf dem Gebiet sind.

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