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Rezension zu
Glaskinder

Perfekt zum unter der Bettdecke lesen!

Von: Fay Obsolete
27.07.2017

Es ist schon länger her, dass ich ein Buch so schnell in einemdurch gelesen habe. Eigentlich wollte ich nur ein paar Seiten lesen, doch aus ein paar Seiten wurde das ganze Buch. Frühstück musste warten; ich kam einfach nicht mehr weg, es war so spannend! An dieser Stelle kommt gleich mein Geständnis. Ich hatte die gebundene Ausgabe des Buches bereits vor drei Jahren in der Hand. Der Klappentext war okay, aber das Cover schaute nach einem typischen schwedischen Krimi/Thriller aus, also ließ ich es bleiben. Das Taschenbuchcover hingegen ist herrlich gruselig und passt wunderbar zur Geschichte. Vor allem das Kind, das mehrere hohl aussehende Schatten wirft und die alten Bücherstapel haben mich hier wohl zum Kauf veranlasst. Die 12-jährige Billie mochte ich von Anfang an. Sie lässt sich von niemandem etwas vormachen, schon gar nicht vom Makler, der ihnen eine Führung duch das Haus gibt. Die Vorbesitzer haben nicht mal ihre Bücher mitgenommen, geschweige denn ihre Möbel. Billies Mutter jedoch ist vom Haus begeistert und schreibt das Misstrauen ihrer Tochter dem beovorstehendem Umzug – weg von ihren Freundinnen – zu. Warum können Eltern ihren Kindern nie glauben, wenn diese sagen sie haben ANGST und hören seltsame Geräusche?? Oder Sachen stehen plötzlich woanders?? Ich weiß, es würde keinen Plot mehr geben, weil Billies Mutter sie sich unter den Arm klemmen und um ihr Leben rennen würde. Aber ein bisschen Einfühlungsvermögen täte nicht schaden. An Spannung oder Grusel fehlt es der Geschichte wirklich nicht. Bereits als Billie das Haus zum ersten Mal betritt, spürt sie, dass etwas nicht stimmt und dieses Gefühl verwandelt sich schnell in Unbehagen. Ein Handabdruck im Staub, der vorher noch nicht dagewesen war, Klopfgeräusche am Fenster im zweiten Stock und die Deckenlampe, die so ganz ohne Durchzug leicht hin- und herschwingt. Es war teilweise so creepy, dass ich mich ganz fest in meine Decke wickeln musste. Je mehr Billie und Aladdin über das Haus und seine Geschichte herausfinden, desto gruseliger wird es: Billies Haus war früher mal ein Kinderheim (creepy as hell!). Daher finde ich die Altersempfehlung von 11+ zu jung. Ja, das Buch gehört ins Genre Thriller, aber sollte trotzdem kindgerecht(er) sein. Die Atmosphäre allgemein spricht ebenfalls für ein zwei, drei Jahre älteres Publikum. Es kommt natürlich immer auf das Kind darauf an, aber einige Vorkommnisse, auf die Billie und Aladdin bei ihrer Recherche stoßen, waren meiner Meinung nach zu hart für 11 Jahre. Billies Nachforschungen fand ich ein wenig zu konveniert. Gerade als sie in ein Spukhaus einzieht und historische Fakten dazu sammelt, gibt es im Stadtmuseum eine Ausstellung über Kinderheime in ihrem Einzugsgebiet? Dann hat die Dame im Museum, die Billie auf das Haus anspricht, ihre Arbeit über genau das Kinderheim geschrieben? Zufall? Bis fast zum Schluss konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich nun glauben sollte, dass es in Billies Haus spukt oder ob nicht doch jemand einen bösen Streich spielt. Ohlsson hat die Spannung ausgezeichnet halten können. Es gab genug seltsame Figuren, die mich mit ihren Bemerkungen über das Haus nicht gerade beruhigt haben. Auch wenn ich einige Theorien hatte, musste ich auf das letzte Puzzleteil warten, um endlich Gewissheit zu haben. Das Ende hat mir dann noch mal so richtig Gänsehaut verschafft. Sehr gelungen!

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