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Rezension zu
Rendezvous mit einem Mörder

Dieses Buch hat mich einfach umgehauen

Von: Nelly
29.06.2017

Eve Dallas ist Polizistin in New York und ist den Anblick schlimmer und brutaler Tatorte gewöhnt. Doch als sie zur Wohnung der lizensierten Gesellschafterin, wie Prostituierte zwischenzeitlich genannt werden, Sharon DeBlass gerufen wird, muss auch sie mit ihren Gefühlen klar kommen. Die junge Frau wurde mit einem Revolver erschossen, einer Waffe, wie man sie noch Ende des 20. Jahrhunderts benutzt hatte. Zwischenzeitlich sind sie antik und seltene Sammlerstücke. Schnell rückt Roarke, ein millionenschwerer, leicht geheimnisvoller Junggeselle, in den Mittelpunkt der Ermittlungen. Er hatte am Vortat von Sharons Tod ein Date mit der jungen Frau und außerdem ist er bekannt dafür, dass er antike Waffen in rauen Maßen sammelt. Doch als Eve den Geschäftsmann kennenlernt, wünscht sie sich, dass er nicht für den Mord verantwortlich ist. Manchmal stöbert man so durch seine Wunschliste und stößt auf Bücher, an die man schon seit Monaten nicht mehr gedacht hat. So ging es mir mit Rendezvous mit einem Mörder. Bei Skoobe hab ich das Buch auch direkt entdeckt und da hab ich dann auch gleich mal geschaut, wieviele Nachfolgebände es zwischenzeitlich gibt. Da ist mir kurz die Spucke weggeblieben, als mir dann eine fast 35-teilige Reihe angezeigt wurde. Dann kam das Cover wieder hinzu, denn wenn ich ehrlich bin: die Gestaltung dieser Reihe ist genau meins. Die wäre bestimmt ein richtiger Eyecatcher in meinem Regal. Daher hatte ich soooo sehr gehofft, dass die Geschichte mich überzeugen kann. Zu Beginn der Geschichte war ich noch überzeugt, dass es sich hierbei um einen „normalen“ Thriller handelt. Doch es dauert gar nicht lange, da fängt die Story an, sich von den 08-15-Thrillern abzuheben. Die Küche von Eve, der Protagonistin, reagiert auf Stimmsteuerung, in jedem Zimmer sind Computer eingerichtet und scheinbar ist Bildtelefonie etwas ganz normales. Denn in der Geschichte befinden wir uns in der Zukunft (da die Jahreszahl nie genannt wird, schätze ich ungefähr 2150). Das gibt dem Buch von Anfang an einen gewissen Kitzel. Dabei empfand ich es als sehr angenehm, dass Robb hier nicht mit dem Finger auf ihr Setting zeigt, sondern dieses ganz unauffällig einfließen lässt und den Leser langsam aber sicher heranführt. Zumal es die Spannung steigert, inwieweit die „Zukunft“ eine Rolle in der Story spielen wird. Neben dem Setting lernt man als Leser auch die Protagonistin nach und nach immer besser kennen. Eve Dallas ist auf den ersten Blick tough und unnahbar, soweit eigentlich nichts außergewöhnliches. Viele Protagonistinnen in Thrillern werden genauso dargestellt. Und die meisten haben auch eine nicht ganz einfache Vergangenheit. Die hat auch Eve. Doch J.D. Robb hat ihr darüber hinaus auch noch einen kleinen Gedächnisverlust verpasst, was dem Ganzen noch einen gewissen Kick gibt. Eve wird ein junger, attraktiver und vor allem stinkreicher Junggeselle an die Seite gestellt. Roarke ist weltbekannt, selbstbewusst und beliebt. Er ist charmant und eloquent und ehrlich gesagt, hab ich mich selbst ein wenig verliebt. Eigentlich passen er und Eve sicher nicht zusammen, doch irgendwie knistert es zwischen ihnen. Die Liebesgeschichte, die auch ihren Raum findet, ist zauberhaft, aber nicht ktischig. Sie hat genau das richtige Gewicht bekommen, ist nicht zu aufdringlich und verschwindet auch nicht blass im Hintergrund. Die Mischung war perfekt. Die Lösung des Falls war jetzt nicht so atemberaubend, dass ich wahrlich gedacht hätte, das habe ich noch nie gelesen, aber es bleiben keine Fragen offen und das Ende war stimmig. Aber der Weg dorthin hat mich wirklich mal wieder begeistert. Es war endlich mal wieder etwas, das ich so noch nie gelesen hatte. Einen „normalen“ Thriller aufzupeppen, indem man ihn einfach 150 Jahre in die Zukunft packt… einfach genial! Es wirkt einfach sehr natürlich, und gar nicht aufgesetzt oder gekünstelt. Und obwohl das Buch schon einige Jährchen auf dem Buckel hat und Disketten als ein wahres Wunderwerk der Technik angepriesen werden, merkt man der Story das Alter nicht an. Das Buch bleibt viel eher zeitlos und bleibt authentisch. Der Fall an sich hat eigentlich auch alles, was man so von einem guten Thriller erwarten würde: Politik, Sex, Macht, Geld, Korruption… Immer wieder tauchen passende Verdächtige auf, die man schließlich aber doch wieder verwirft, weil J.D. Robb den Leser immer wieder an der Nase herumführt. Und obwohl ich manchmal das Gefühl hatte, dass der Kriminalfall gar nicht im Vordergrund der Erzählung steht, habe ich diesbezüglich wirklich nichts vermisst. Denn die Charaktere und das einzigartige Setting lenken die Leser immer wieder dorthin, wo die Autorin ihn gern haben möchte. Alles in allem war ich lange nicht mehr so angetan von einem Buch. Meine Hoffnung, dass das Äußere mit dem Inneren mithalten kann, wurde komplett erfüllt. Eine vergleichbare Geschichte mag es vielleicht geben, mir ist sie allerdings noch nicht untergekommen. Das Thrillerelement ist unfraglich da, doch auch die etwas ungewöhnliche Liebesgeschichte findet ihren Raum. Ein bisschen verliebt habe ich mich auch in Roarke und daher freut nicht nur Eve sich auf das nächste Zusammentreffen, sondern auch ich.

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