Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Mutti baut ab

Trotz ernstem Thema darf auch mal gelacht werden

Von: Somaya aus Herne
09.04.2017

Das Buch "Mutti baut ab - Wenn Eltern alt werden" war für mich aus zwei Gründen von besonderem Interesse: Zum einen habe ich eine ähnliche Phase, wie in dem Buch beschrieben, vor ca. 1,5 Jahren mit meiner Oma erlebt. Zum anderen - und das war der ausschlaggebende Punkt - erhoffte ich mir durch das Buch Einblicke in die Gedankenwelt der Angehörigen in meinem Berufsalltag zu bekommen. Ich kann ehrlich sagen, dass ich nicht wirklich Erwartungen an das Buch hatte. Wobei das vielleicht falsch formuliert ist. Ich hatte ja schon die Hoffnung, dass es mir in meinem Berufsalltag helfen könnte, die Angehörigen anders wahrzunehmen und vor allem besser verstehen zu können. Dennoch war es eine andere Dimension von Erwartungen, als bei den üblichen Büchern, die ich so lese. Als Sachbuch bzw. "Tatsachenbericht" fällt es ja auch in ein ganz anderes Genre als mein übliches Beuteschema. Schnell wurde klar, dass das Buch in sehr kurzen Kapiteln bzw. Episoden aus Trautes Leben erzählt. Als Erzähler fungiert hier ihr Sohn Kester Schlenz selbst. Die kurzen Kapitel dienen auf jeden Fall dazu, dass man schnell liest und sich am Ende eines Kapitels sehr häufig denkt, dass man die "x" Seiten des nächsten ja auch noch eben schafft. Doch auch wenn ich hier von "schnell lesen" spreche, sollte man das Buch nicht unterschätzen. Denn mit wenigen Worten wird sehr viel erzählt und sicher muss man auch das ein oder andere Mal innehalten und über das gelesene oder das, was man zwischen den Zeilen entdecken kann, nachzudenken. Generell hält das Buch die ein oder andere wichtige Botschaft bereit. Man sollte sich also doch etwas Zeit nehmen, auch wenn es sich gut lesen lässt und auch nicht ganz so viele Seiten hat. Besonders gut hat mir bei diesem Buch gefallen, dass ich es in einer Leserunde entdecken durfte. Dort regte Trautes Geschichte nämlich zu wirklich spannenden Gesprächen und dem Austausch interessanter Geschichten an. Kester Schlenz schafft es, die Erlebnisse seiner Familie, allen voran seiner Mutter, sehr direkt zu erzählen. Dabei behandelt er sehr ernste Themen mit einer besonderen Art von trockenem Humor, nimmt aber auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, zuzugeben, was eher schlecht läuft. Ab und an, wenn die Geschichte droht zu dramatisch zu werden, entführt der Autor uns in eine vergangene Episode aus der Familiengeschichte, welche das ganze wieder auflockert. Insgesamt eine berührende, sehr ehrliche Geschichte, bei der aber auch ruhig mal gelacht werden darf. Eine Menge Anregungen zum Nachdenken hält das Buch auch noch bereit. Da die Situation mit alt werdenden Eltern kaum jemandem erspart bleiben wird, würde ich das Buch als empfehlenswerte Lektüre für jedermann bezeichnen und bin froh, dass ich Traute und ihre Familie kennenlernen durfte.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.