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Rezension zu
NOW Du bestimmst, wer überlebt.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Vielversprechend, aber nur unzureichende Umsetzung

Von: Lenny
13.03.2017

Ich las den Klappentext und es war um mich geschehen: Ich musste die Geschichte einfach lesen, erinnerte sie mich doch sehr an Bücher, die ich bereits in der Vergangenheit gelesen habe und mir gut bis sehr gut gefallen haben. So folgte also "NOW" in deren Fußstapfen und ich war gespannt, was für eine Welt mich darin erwartete. Doch es kam anders als gedacht. Doch kommen wir zunächst zum Inhalt: Wie bereits im Klappentext ausgeführt geht es vornehmlich um Spark, der noch im Prolog in den Wäldern als Wilder lebt und jeden Tag gegen die Angst kämpft. Die Angst vor genau dem System, in dem er noch vor wenigen Wochen glücklich lebte und alles hatte, was man sich nur wünscht. Zusätzlich gibt es aber auch Erzählstränge, die andere Figuren in den Mittelpunkt rücken: So erfährt der Leser mehr über die Entwickler des Systems und deren Bosse, die die wissenschaftliche Errungenschaft von NOW im Auge haben und nur dessen Vorteile betonen. Gleichzeitig gibt es aber auch Schilderungen von Personen, die aufgrund des alten Systems leiden, aber der neuen Situation ebenfalls nicht gewachsen sind. So entsteht ein komplexe Ansicht auf die vorzufindenden Umstände - vor und nach der Einführung von NOW. Prinzipiell gefiel mir diese Beschreibung wirklich gut: Man merkt recht schnell, wie nah diese skizzierte Zukunft tatsächlich schon ist, denn die Geschichte könnte so wirklich in zehn Jahren eintreten. Der Autor schafft es sehr gut, technische Entwicklungen ab den frühen 2000ern so aufzuzeigen, dass sie nah an aktuellen Trends liegen und dadurch eindringlich deutlich zu machen, wie wahrscheinlich das System tatsächlich ist. Ein Beispiel dafür wäre das Leben mit Apps, die es ja wirklich gibt und von vielen Menschen tagtäglich benutzt werden. In der Zukunft von NOW wurden diese Apps weiterentwickelt und zeigen sich in einem sehr interessanten und gleichzeitig erschreckenden Gewand. Dabei wird auch beschrieben, wie dieses System entstanden ist, welche Gedanken dahintersteckten und was damit erreicht werden wollte. Dennoch fehlte mir bei den ganzen Ausführungen der persönliche Bezug zu den Figuren. Der Autor war so beschäftigt, diese zukünftige Welt zu zeichnen, dass er die Gefühlsebene scheinbar total ausgeblendet hat, was dazu führt, dass die Geschichte langatmig wird. Bis zum Schluss wurden Abläufe beschrieben, mathematische Formeln erklärt und geografische Entwicklungen ausgeführt. Dies führte dazu, dass ich stellenweise die Erklärungen nur überflog, denn wirklich Lust auf die Geschichte machten mir diese Beschreibungen nicht. Durch die fehlenden Gefühle konnte ich auch nicht wirklich mit den Figuren mitfiebern. Spark war mir bis zum Schluss eigentlich relativ gleichgültig, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass er zu irgendeinem Zeitpunkt nicht wusste, was er zu tun hatte. Ja, er ist ein Wilder, aber er weiß, was seine Aufgabe ist und wie er diese erfüllen kann. Zwar macht das nicht wirklich Sinn, schließlich kannte er zuvor nichts außer seine Welt mit NOW, aber gut, dieser Aspekt störte mich dann am Ende auch nicht mehr sonderlich, schließlich hatte ich mich bereits vorher schon von dem Thriller distanziert. Alle anderen Figuren waren, zumindest so mein Eindruck, nur dazu da, entweder die Entwicklung von NOW zu beschreiben oder ihre schrecklich-ärmliche Situation vor dem System aufzuzeigen, damit man versteht, warum die Entwickler taten, was sie letztendlich taten. Mein Fazit: "Now Du bestimmst, wer überlebt" hat eine großartige Grundidee und eine Welt, die fasziniert, eben weil sie so realistisch und nah an unserem echten Leben dran ist. Während des Lesens dachte ich ständig darüber nach, wie man wohl diese Welt am besten auf die Kinoleinwand bringen könnte, denn sie bietet wirklich viele Möglichkeiten und könnte bestimmt total toll realisiert werden. Doch trotz dieser sehr genauen Beschreibung und der visuellen Umsetzungsmöglichkeiten, ließ mich die Story einfach kalt. Keine spannenden Handlungen, keine Figuren, die den Leser emotional in die Geschichte reinziehen und leider keine überraschenden Wendungen - lediglich das Ende war für mich schön schlüssig und so, dass ich dann doch noch schmunzeln musste. Ich habe mit mir gerungen, wie viele Sterne ich vergebe, aber leider kann auch das schöne Ende, welches literarisch bestimmt ganz großartig ist, meinen Eindruck nicht wirklich verändern: Für mich hat dieser Thriller, der gar kein Thriller ist, einfach nur 2 von 5 Sternen verdient. Denn auch wenn die Idee super ist: Wirklich weiter empfehlen kann ich das Buch leider nicht. Deshalb auch die niedrige Bewertung.

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