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Rezension zu
Erben des Holocaust

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Großartiges Buch gegen das Vergessen

Von: Lesefieber-Buchpost
10.03.2017

Dass der Krieg unzählige von Menschen gezeichnet und sich für immer in ihre Gedächtnisse eingebrannt hat, wissen wir von unseren Großeltern. Doch wir wüssten gar nichts persönliches über den Krieg, wenn sie uns nichts darüber erzählt hätten. Wenn man keine jüdischen Vorfahren hat, kann man sich gar nicht genau vorstellen, welches Leid diese Menschen im Holocaust durchgemachten. In diesem Buch geht es um die Nachkommen der Menschen, die den Holocaust überleben. Die meisten dieser Opfer brechen erst viel später ihr Schweigen, manche auch nie. Vielen fiel es leichter erst ihren Enkeln davon zu erzählen. Andrea von Treuenfeld hat verschiedene Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit zu diesem Thema befragt und ihre Geschichten aufgeschrieben. Dabei spiegelt jede Geschichte die Persönlichkeit der einzelnen Schicksale deutlich wider. Es wird erzählt, wie ihre Eltern den Krieg erlebt, überlebt und einen Neuanfang wagen. Interessant ist vor allem die Zeit nach dem Krieg. Oftmals wurde in Opfer und Täter unterteilt, denn wenn man als Jude nach Deutschland zurückgekehrte, lebte man teilweise zwischen den Menschen, die einen vor ein paar Jahren noch umgebracht hätten. Einige Juden lebten ihren Glauben offen und gaben diesen auch aktiv an ihre Kinder weiter. Andere hielten sich in ihrem Glauben zurück. Ich fand es spannend in diese Geschichten einzutauchen. Dieses Buch befasst sich sehr persönlich mit diesem Thema. Man lernt die einzelnen Schicksale ohne nette Umschreibung kennen, fast so als hätte sie uns die Oma oder der Opa aus erster Hand erzählt. Die Menschen müssen unglaublich stark gewesen sein, um all das zu verarbeiten und ausgerechnet in Deutschland ihr Leben neu aufzubauen. Dabei ist die Sicht aus den Augen den Nachkommen sehr wichtig, denn sie haben teilweise ein ganz anderes Deutschland erlebt. Aber auch in der Zeit nach dem Krieg gab es Nazis, die diesen Menschen das Leben schwer machten. Die Aufarbeitung dieses Themas ist heute wichtiger denn je, die Zeitzeugen sterben und die nachfolgende Generation darf nicht vergessen. Damit so etwas wie im zweiten Weltkrieg nie wieder passiert.

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