Rezension zu
Die Kraft des Bösen
Eine Mordermittlung in Neapel
Von: die.buecherdiebinFabio De Santis ist Polizist in Neapel. Er ist verheiratet und hat eine vierzehnjährige Tochter. Seit einigen Wochen besteht seine Frau jedoch auf getrennte Wohnungen, nur Sonntags spielen sie für seine Schwiegereltern die glückliche Familie. An einem dieser Sonntage wird De Santis in das Arbeiterviertel Bagnoli gerufen. Der Gemeindepfarrer hat sich im Turm seiner Kirche erhängt und seiner Haushälterin einen Abschiedsbrief hinterlassen. Doch die Haushälterin ist nicht auffindbar. De Santis ist der Einzige, der nicht an Selbstmord glaubt. Er kennt den Pfarrer noch aus seiner Kindheit. Gegen den Willen seines Chefs beginnt er zu ermitteln. Oft handelt er am Rande der Legalität. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn immer wieder bekommt De Santis Steine in den Weg gelegt. Unterstützt wird er von seinen drei Kollegen, die es, bis auf den überkorrekten und daher unbeliebten Maris, mit der Gesetzestreue nicht so genau nehmen. Ich bin durch eine Buchempfehlung auf WDR2 auf "Die Kraft des Bösen" aufmerksam geworden. Fabio Paretta ist ein Pseudonym für einen in Italien lebenden deutschen Autor. Er beschreibt in diesem Buch Neapel aus der Sicht der Italiener, mit seinen schönen und menschlichen Seiten, aber auch mit seinen Schattenseiten, dem Müll, der Korruption, der langwierigen Bürokratie, der Macht der Kirche und dem organisierten Verbrechen. Polizisten "Bullen" sind sehr unbeliebt bei der Bevölkerung und kaum jemand ist zur Kooperation bereit. Franco De Santis ist ein sympathischer Protagonist, mit den, in Krimis meist üblichen Problemen. Die Beschreibung seiner Kollegen und einiger anderer Charaktere ist ziemlich skurril. Dadurch ergeben sich einige humorvolle Passagen. Der Schreibstil ist eigentlich recht flüssig, trotzdem musste ich mich beim Lesen ziemlich konzentrieren um nicht Seiten doppelt lesen zu müssen. Alles in allem sicher kein schlechtes Buch, doch leider konnte es mich nicht völlig überzeugen.
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