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Rezension zu
Das Erbe der Sterne

Nach der weltweiten Abrüstung

Von: Thomas Lawall
25.02.2017

Rob Gray, der Leiter der "Metadyne-Abteilung" für Experimentelle Technik in London lässt sich nur ungern während laufender Forschungsarbeiten stören. Der Leiter für Theoretische Studien Dr. Victor Hunt, mit dem er eng zusammenarbeitet, sieht es ähnlich. Doch wenn Geschäftsführer Forsyth-Scott die beiden Wissenschaftler zu einer außergewöhnlichen Mission verpflichtet, gibt es keinen Weg daran vorbei. Worum es letztlich geht, hat man ihm verschwiegen. Hierfür zuständig ist der Präsident der Intercontinental Data and Control Corporation "IDCC", Felix Borlan, der Hunt und Gray um einen sofortigen Besuch in der Zentrale ersucht. Zudem ordnete er an, dass der erste und einzige funktionsfähige "Skop-Prototyp" umgehend für den Versand in die USA bereitgestellt werden soll. An Bord eines suborbitalen Skyliners, einer Boing 1017, ergeben sich Hunt und Gray schlecht gelaunt ihrem Schicksal, während sie die Standardreisegeschwindigkeit von 5900 Stundenkilometern erreichen. Die Produktionsplanung des "Trimagniskops", insbesondere im Zusammenhang mit einer Marketing-Kampagne, wird nun empfindlich gestört. Inwieweit es sich der Präsident des Unternehmens leisten kann, die enorme Logistik des Projektes durcheinanderzubringen, ist den beiden Wissenschaftlern ein Rätsel, weshalb sie sich zunächst in Spekulationen verlieren. Welche Überraschungen sie erwarten, hätten sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Dass Science-Fiction-Romane durchaus zeitlos sein können, beweist James P. Hogan mit seinem vor vierzig Jahre erschienenen Roman. Technisch noch keineswegs überholt, lassen sich dennoch einige Parallelen zu heutigen Entwicklungen feststellen. Die Funktionsweise des "Trimagniskops" erinnert entfernt an die eines Kernspintomographen, der Bildschirm in einem "Koffer" und der dazugehörigen "Minitastatur" an ein Laptop und die wohl originellste Bezeichnung ist James P. Hogan für das Gerät eines Videoübertragungssystems eingefallen: "Vi-Phon"! Wahrhaftige Science-Fiction entwirft der Autor mit seinen gesellschaftlichen und politischen Zukunftsvisionen, die derzeit in einer unerreichbaren Zukunft liegen dürften. Ideologische Gräben und rassistische Auswüchse, "das Erbe des 20. Jahrhunderts", wurden regelrecht "hinweggespült". Im Rahmen der fortschreitenden Technisierung rückte man näher zusammen bis hin zu einer "weltumspannenden, homogenen Gesellschaft". Nach weltweiter Abrüstung begann man statt dessen, die freiwerdenden Gelder in Forschung und Wissenschaft zu investieren, um die Erkundung der Nachbarplaneten voranzutreiben. Nationalismus verschwand und verwandelte sich in "Abenteuerlust". Genau jene Lust bescherte den Menschen erstaunliche Erkenntnisse, die einige Erkenntnisse der Physik erweiterten oder auf den Kopf stellten. Grenzenloser Neugier hat man auch jenen außergewöhnlichen Fund zu verdanken, der das bisherige Weltbild ins Schwanken zu bringen scheint. Eine auf dem Mond gefundene Leiche ist 50.000 Jahre alt! Das ist jedoch nicht der einzige Höhepunkt, den James P. Hogan zu bieten hat. Bei weitem nicht. Wilden und ausufernden Spekulationen schenkt er ebenso Raum wie pedantischer wissenschaftlicher Millimeterarbeit. Spannender kann die Suche nach "Wahrheit", die sich am Ende vielleicht etwas zu "phantastisch" gestaltet, nicht sein, weshalb der Roman trotz seines Alters keinerlei Abnutzungserscheinungen aufweist.

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