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Rezension zu
Winter in Maine

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Großartiges Buch!

Von: Mina Bibliophilia
22.02.2017

Julius Winsome lebt mit seinem Hund Hobbes in den Wäldern von Maine. Er ist umgeben von 3282 Büchern, die seinem Leben einen tieferen Sinn geben. Er lernt Claire kennen und hat eine kurze, aber schöne Zeit mit ihr. Ihm geht es eigentlich ganz gut, er ist ein genügsamer Mensch und sich selbst genug. Eines Tages meint er, einen Schuss gehört zu haben. Erst denkt er sich nichts dabei, da in Maine gerade Jagdzeit ist. Aber als sein Hund Hobbes verschwunden bleibt und er ihn kurz darauf erschossen in der Nähe seines Hauses findet, nimmt sein Leben eine jähe Wendung. Julius trifft einen folgenschweren Entschluss. Er begräbt seinen Hund und hängt in der Stadt Plakate auf, erhofft sich dadurch Hinweise, wer Hobbes erschossen hat. Seine Plakate werden mit Parolen beschmiert und verspottet, was Julius zunehmend wütend macht. Er ist gebrochen, flüchtet sich in seine Bücher, in die Werke Shakespeares, nutzt dessen Wortkreationen, die ihn fortan täglich bei der Suche nach Hobbes Mörder begleiten. Wer hat seinen Hund erschossen? Hat Claire etwas damit zu tun, die ihm erst zu einem Hund geraten hat? Die unerbittliche Suche eines Mannes nach dem Mörder seines geliebten Hundes. Er geht wortwörtlich über Leichen. Die Sprache ist klar, ohne Schnörkel, abgesehen von den shakespeareschen Wortschöpfungen. Es ist ein klassisches Werk über Verlustängste, die jedem von uns innewohnen. Das Buch hat für ein paar kurzweilige, aber schöne Stunden gesorgt. Man überlegt sich die ganze Zeit, was man an seiner Stelle getan hätte. Man leidet mit ihm und kann seine Taten sehr gut nachvollziehen. Was Claire betrifft, so war ich mir bis zum Schluss nicht sicher, ob sie mir nun sympathisch ist oder nicht. Aber vielleicht ist das auch gar nicht so wichtig, solange einem der Hauptprotagonist sympathisch erscheint. Darüber hinaus hat Donovan den Winter in den Wäldern Maines sehr schön beschrieben. Man fühlt die Kälte, hört das Knirschen des Schnees unter den Schuhsohlen, hört das leise Rieseln der Schneeflocken, das Prasseln im Kamin, sieht durch Julius' Augen die Bäume in diesem abgelegenen Waldstück, scheinbar so fernab der Zivilisation. Julius' innerer Frieden wird damit verdeutlicht, bevor die Tragödie passiert. Seine Ausflüge in die Stadt, um Lebensmittel einzukaufen oder Plakate aufzuhängen, empfand ich als störenden Gegensatz zu den sonst so friedlichen Begebenheiten in seinem kleinen Reich, hoch oben in den verschneiten Wäldern von Maine. Allein dieser wundervollen Beschreibungen willen würde ich ganz klar sagen: Pflichtlektüre!

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