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Rezension zu
Schuld

Stories, die kritisch und unterhaltend zugleich sind!

Von: Daniel Allertseder | WeLoveBooks
13.02.2017

Meine Meinung Bekanntschaft mit Ferdinand von Schirach habe ich bereits mit seinem Theaterstück Terror gemacht, welches mich fasziniert hat. Nun habe ich mich für eines von vielen Büchern entschieden zu lesen, welche im btb-Verlag erschienen sind. Schuld beinhaltet 15 kurze Storys, die alle das gleiche Thema behandeln: Schuld! Jede einzelne Story dieses Erfolgsautors sind Auslöser für moralische Fragen zwischen Gerechtigkeit, Justiz und dem Selbstempfinden, die einen an die Grenzen des möglichen Denkens bringt. Der Autor beschreibt viele unterschiedliche Situationen, in denen die Protagonisten, die allesamt kurz und knackig beschrieben wurden, an Scheidepunkten stehen, weil sie etwas getan haben, was sie nicht hätten tun sollen. Bei einigen Geschichten passiert dieses Unglück nur durch Zufall, andere wurden bei vollem Bewusstsein begangen. Und der Autor lässt fast immer den Leser mit der Frage zurück: „Ist die Verhaftung gerecht? Hat die Person das verdient? Was hätte passieren sollen?“ Ich sehe in diesem Buch auch eine kleine Kritik an die deutsche Justiz und an das deutsche Rechtssystem, denn in diesen Geschichten kann man schön sehen, wie die Antagonisten den Konsequenzen entgehen können. Ich habe mich oft geärgert, dass besagte Antagonisten ungeschoren davongekommen sind, es gab aber auch Stories, die so ausgingen, dass zu Unrecht verurteilte am Ende doch noch etwas Positives passiert ist, und auch hier sieht man wieder ein gesellschaftskritisches Thema: Schuld oder Unschuld. Wie kann man diese beiden vollkommen verschiedenen Begriffe klar differenzieren? Wie kann man sichergehen, dass ein Verurteilter unschuldig ist? Herr von Schirach hat hier ein sehr interessantes und zum Nachdenken anregendes Werk verfasst – bzw. Werke, die die Augen öffnen. Nun ist die Frage, ob das Buch nur zur Unterhaltung dient, oder für eine gewisse Botschaft existiert – und der Titel Schuld beschreibt diese Botschaft bereits bestens! Im Vordergrund stehen auch immer wieder die Menschenrechte, ohne die wir nicht leben können. Dies kenne wir bereits von Schirach’s Erfolgswerk „Terror“! Fazit Ein Buch, welches sehr interessante Stories enthält, die kritisch, aber unterhaltend zugleich sind. Schirach spielt mit dem Gefühl des Lesers, mit der Frage, ob man schuldig oder unschuldig ist, ob gerichtliche Schritte gerechtfertigt sind oder nicht. Sehr empfehlenswert für diejenigen, die sich mit dieser Frage gerne auseinandersetzen möchten. Klasse!

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