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Rezension zu
Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Suche nach der Wahrheit

Von: Arietta aus Traben-Trarbach
11.02.2017

von Arietta Es ist mein erster Roman von dem Autor Gerhard Jäger. Er wurde mir empfohlen. Ich war erst sehr skeptisch, ist dieses Thema doch nicht mein Genre. Aber als ich zu lesen anfing, war ich angenehm überrascht, und mein Lesegenuss steigerte sich von Seite zu Seite. Der Spannungsaufbau und Anspruch ist sehr hoch, ein intelligenter Roman, der einen zum Grübeln und Zweifeln angeregt. Man muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Er bedient sich einer sehr klaren, wortgewaltigen und bildhaften Sprache und doch hat sie poetische Anklänge. Sehr gut sind die einzelnen Protagonisten beschrieben. Ihre Verzweiflung, diese unerfüllte Liebe zu Maria. Das schreckliche Lawinenunglück ist detailliert beschrieben, das man das Gefühl hatte, dabei zu sein. Der Schreibstil ist fließend und mitreißend. Er entführt den Leser in eine andere Welt. Ich bin begeistert von diesem Buch … Wunderschön sind die zwei Zeitebenen von John Miller um 2000 in Amerika und Max Schreiber in den Tiroler Bergen 1950 verknüpft. John Miller möchte den Fall um seinen spurlos verschwundenen Cousin unbedingt aufklären, den man eines Mordes an der jungen Maria damals bezichtigte. Er fliegt nach Wien, um im Archiv nach alten Unterlagen über Max zu stöbern und die Wahrheit ans Licht zu bringen. Es ist seine letzte und einzige Chance. Hier im Archiv begeben wir uns auf die Zeitreise von Max Schreiber, der 1950 aufbrach um in den Tiroler Bergen in einem abgelegenen Dorf über einen Brand zu schreiben, bei dem die als Hexe verschriene Katharina Schwarz starb. Man spürt das Misstrauen der Dörfler dem Fremden gegenüber, einen nicht dazugehörigen, der einen alten Fall aufrollen will und seine Nase in Dinge steckt, die ihn nichts angehen. Man hatte beim Lesen das Gefühl, die Dörfler sind im Mittelalter stecken geblieben, dieser Aberglaube, wenn etwas passiert und es passiert einiges, ein Brand, ein Toter, der viele Schnee. Da ist noch die stumme Maria, um die sich auch noch so einiges an Gerüchten rankt. Ausgerechnet in diese Frau verliebt sich Max, aber da ist noch der Bauernsohn Georg Kühbauer, der ebenfalls Maria liebt. Die beiden werden zu erbitterten Rivalen, als ob dies nicht reichte, versinkt das Dorf im Schnee, Lawinen gehen herab, verschütten das halbe Dorf und fordern viele unschuldige Opfer. Das alles ist sehr beklemmend und real dargestellt. Aber für Max endet es noch dramatischer. Seine Liebe zu Maria bleibt unerfüllt. Er findet sie Tod im Schnee, heimtückisch erstochen. Der Verdacht fällt unwillkürlich auf Max, er flieht bei Nacht und Nebel durch die gewaltigen Schneemassen und bleibt verschollen. Die Frage bleibt offen. Wo ist Max? Ist er Tod, war er doch der Mörder?

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