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Rezension zu
Die Schatten von London

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Geisterjagd und Urban Exploring in London

Von: Krinkelkroken
25.01.2017

Aurora - genannt Rory - verlässt ihr Heimatdorf in den Südstaaten, um als Austauschschülerin im elitären Londoner Internat Wexford einzukehren. Bald schon hält eine grauenerregende Mordserie die Stadt in Atem: In ganz London ereignen sich tödliche Überfälle auf Frauen, die auf Jack the Ripper-Manier umgebracht werden. Als einer der Morde auf dem Gelände des Internats geschieht und Rory zufällig einem Verdächtigen begegnet, gerät sie in große Gefahr - denn nur sie kann den Mörder identifizieren. Oder ist es gar kein Mensch aus Fleisch und Blut? Na, was sagt man dazu? Internat, Schulalltag, London, Herbst/Winter und eine gehörige Portion Grusel - ein Jugendbuch wie für mich gemacht. Spricht's und ... wird nicht enttäuscht. Tatsächlich schafft es Maureen Johnson sogar meine Erwartungen zu übertreffen. Wisst ihr noch, was ich im Frühjahr für einen Lobgesang auf Kirsty McKays "Play2Live" angestimmt habe? In diese Kerbe haut auch die Autorin der "Schatten von London"-Romane - nur dass bei Johnson die Realität der Fantastik weichen muss. Und das tut sie auf ganz wunderbare Weise. Rory ist eine Person, der man bei ihren Ermittlungen ebenso gerne über die schulter schaut, wie bei der Bewältigung ihres Schulalltages. Sie ist witzig, charmant, bodenständig - und dabei außergewöhnlich genug, so dass der Leser nicht gelangweilt ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Protagonisten ihres Alters scheut sie sich nicht, Dinge zu hinterfragen, aus Angst zu heulen, nachvollziehbare Schlüsse zu ziehen und - reflektiert - dumme Entscheidungen zu fällen. Viele dumme Phrasen und vermeidbare Logikfehler, die in anderen Jugendbücher zu gerunzelten Leserstirnen führen, sucht man hier vergeblich. Rory ist eine Niete im Sport, erstickt eines Tages vor lauter Gier fast an einem Würstchen, neigt in Stresssituationen zum Monologisieren, hat eine knallverrückte Familie und erzählt von den Marotten ihrer amerikanischen Mitmenschen mit viel Ironie. Und auch die Personen, die sie während ihrer Zeit in Wexford begleiten, lernt der Leser schnell lieben und hassen. Obwohl das allein eigentlich schon ausreicht, um mich zum konsequenten Umblättern zu bewegen, kommt es sogar noch besser: Die Handlung des Jugendromans begibt sich auf die Tätersuche durch London. Wer auf Urban Exploring, urige Pubs, Geisterjagdflair und neblige Gassen rund um die Themse steht, der kommt bei "Die Schatten von London" voll und ganz auf seine Kosten. Bereits vor dem Ende der letzte Seite hatte ich den zweiten Band bestellt - und genau der ist jetzt der Grund, warum ich euch nicht länger vorschwärmen werde. Zurück ans Werk - London, ich komme!

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