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Rezension zu
Nebel im August - Filmbuch

Nebel im August

Von: Merendina
15.01.2017

Über Ernst Lossa, den Augsburger Jungen, der im Zweiten Weltkrieg ermordet wurde, hatte ich in unserer Zeitung, der Augsburger Allgemeinen, schon einige Male gelesen und ich war tief bewegt von dem Schicksal dieses Jungen. Nun hatte ich erfahren, dass es über Ernst Lossa ein Buch und einen Film gibt. Den Film habe ich noch nicht gesehen, aber Robert Domes‘ Buch habe ich in den Weihnachtsferien gelesen. Mir ging bzw. geht das Schicksal dieses Jungen und das vieler anderer, die auf ebenso ungerechte, grausame Art ermordet wurden, sehr nahe. In „Nebel im August“ wird das kurze Leben des Ernst Lossa geschildert. Da mir fast alle Handlungsorte, u.a. Augsburg bekannt waren, war das Ganze für mich noch schlimmer. Ernst Lossa, 1929 geboren, wuchs als Kind von Jenischen in Augsburg auf. Jenische sind keine Sinti oder Roma, aber auch Fahrende. So ist auch Ernst oft mit den Eltern und seinen kleineren Geschwistern unterwegs um Dinge zu verkaufen. Sind die Jenischen schon vor dem Krieg bei vielen Menschen nicht gern gesehen, so wird ihre Situation im Dritten Reich einfach unsagbar schlimm. Als Ernsts Mutter an Schwindsucht erkrankt und sein Vater weiter Geld verdienen muss, werden Ernst und seine Geschwister auf Befehl des Jugendamtes in verschiedene Heime in Augsburg verteilt. Ernst ist dabei erst vier Jahre alt. Mit seinem ersten Tag im Kinderheim beginnt Ernsts schreckliches Schicksal. Er wird schlimm in den Heimen behandelt, gemobbt und als schwer erziehbar eingestuft. Er wird immer wieder in noch schlimmere Heime verlegt und landet schließlich als „schwer erziehbarer, asozialer Psychopath“ in einer psychiatrischen Klinik, wo er mit 15 Jahren mit einer Todesspritze ermordet wird. Mir ging die Geschichte, die ja auf wahren Tatsachen basiert, sehr, sehr nah. Ernst ist ein lieber, kleiner Junge, dem das Schicksal schlimm mitspielt. Noch dazu wird er als „Zigeuner“ ausgegrenzt. In den Heimen wird er geschlagen, beschimpft, gemobbt. Seine Taten sind mehr oder weniger harmlos. So stiehlt er beispielsweise für sich und andere hungernde Kinder Äpfel oder kleinere Gegenstände seiner Zimmergenossen. Das Buch hat eine sehr gut lesbare Sprache und zieht einen sofort in seinen Bann. Ich konnte es kaum noch aus meinen Händen legen und hatte es in nur zwei Tagen ausgelesen. Es ist meist aus der Sicht des Ernst Lossa geschrieben, was das Ganze noch authentischer macht. Sehr oft war ich sprachlos, geschockt. Diese Buch hat mich sehr berührt und ich kann es bestens weiterempfehlen. Ich gebe diesem sehr emotionalen Buch volle Punktzahl: fünf Sternchen! Nun bin ich auf den Film gespannt, den ich mir unbedingt ansehen möchte.

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