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Rezension zu
Dunkelsprung

Phantastisch, witzig und ideenreich: Dunkelsprung. Vielleicht kein Märchen von Leonie Swann

Von: ZeilenSprung - Literatur erleben
10.01.2017

DIE BEWERTUNG Meinung: Eine Einladung zum Träumen und fantasieren mit witzigen Figuren und lustigen Sprachbildern. Perfekte Mischung aus Witz und Fantasie. Das Cover/Die Gestaltung: Feine Ornamente setzten sich im weißen Scherenschnitt vom hellbläulichen Hintergrund ab. Die weißen Verzierungen ergeben nicht nur Ranken und den Titel Dunkelsprung. Vielleicht kein Märchen, sondern bilden einen Drachen, ein aus dem Hut gezauberte Kaninchen, einen Vögel, eine Rosen und auch einen Ballon sowie ein Reh. Somit wirkt es vor allem mit dem Untertitel auf mich mythisch und lädt dazu ein zwischen dieses Cover einen Blick zu wagen. 2,0/2,0 Punkten Die Figurentiefe/Die Figurenentwicklung: Mit skurrilen Figuren schafft es die Autorin Leonie Swann verschiedene Charaktere aufeinander prallen zu lassen, die unterschiedlicher nicht sein können. So, dass ich mich vollkommen in die Figuren hineinversetzten, mit ihnen die Abenteuer bestehen und Tränen lachen konnte. Die Hauptfigur, des Julius ist eine recht eigenwillige Figur, welche ich selbst als sehr sympathisch deswegen erlebt habe. Gerade seine fantastisch gestaltete Persönlichkeit lässt mich diese Figur als dreidimensionalen Charakter erleben. Bisweilen mit skurrilen Hobbys, die schon alleine zu Spekulationen in meinem Gehirn angeregt haben. Bei der Bezeichnung Flohdompteur, glaubte ich manchmal nicht so ganz meinen Ohren zu trauen, wenn er denn ein paar kleine Kunststücke vorführt. Ob dies in der bloßen Einbildung von Julius ist? Ihm andere einfach nur Beifall geben, weil sie ihn nicht kränken wollen? Schnell wird einem also bewusst, dass sich hier hinter der Figur mehr verbirgt, als man im ersten Moment erahnt. Denn hinter seiner leicht skurrilen Art verbirgt sich eine gut ausgeklügelte Figur, welche sich im Verlaufe des Abenteuers immer weiter und mehr entwickelt. Besonders bei dieser Figur hat mir gefallen, dass Julius sich seiner Taten, Begegnungen und Errungenschaften annimmt. Keine Veränderung in seinem Lebensumfeld lässt ihn kalt, sondern bringt ihn voran, lässt ihn sich weiter entwickeln. Selbst wenn dies in einem langsamen, aber kontinuierlichen Rhythmus geschieht. Aber so werden seine Handlungen nicht nur nachvollziehbar, sondern bleiben auch direkt in den Eigenschaften dieses Charakters, sodass er nicht widersprüchlich zu sich selbst ist. Andere Figuren, wie Elizabeth, Frank oder Rose sind ebenso einzigartig wie die männliche Hauptfigur. Nicht nur das allen etwas Mythisches anhaftete, sondern auch vielmehr weil sie im Verlaufe der Geschichte einen eigenen Kopf entwickeln, der mich nur so durch die Hörminuten gejagt haben. Eindringlich werden sie beschrieben, beim Hören und immer weiter Hören lernt man die einzelnen Figuren zu unterscheiden, sich in sie hineinzuversetzen, zu lieben und zu hassen. Jeder mit einer anderen Struktur, mit einem eigenen willensstarken Charakter, der sich mit und für die Geschichte entwickelt, sodass beides nicht voneinander zu trennen ist. 2,0/2,0 Punkten Der Plot/Der Geschichtsverlauf: Der skurrile Julius Birdwell Goldschmied und Flohartistkünstler versucht die aussterbende Kunst der Kleinsttieratristik am Leben zu erhalten. Mehr recht als schlecht, denn vereinzelte Auftritte bringen ihn schließlich nicht nur auf einen Weg, den er eigentlich gar nicht betreten will, sondern auch der schönen Elizabeth Thorn, welche ihm vor eine fast unlösbare Aufgabe stellt. Die Befreiung einer Meerjungfrau. Ein Leben, wie man es kennt. Eintönig, ein bisschen eigen und doch fehlt da die gewisse Würze. Doch kaum passiert etwas, nur ein kleiner Anstoß, schon wankt eine ganze Welt, ein Stein kommt ins Rollen und man ist mittendrin. Zumindest war ich mittendrin. Im Geschehen. Trotz der recht häufigen Erzählperspektivenwechsel konnte ich mich dank der andersartigen Figuren immer in die Erzählstimme hineinversetzen, sodass mir diese Wechsel keine großen Mühen machte. Besonders im Hinblick auf die Entwicklung des Plots war ich beeindruckt von den vielen Strängen, welche einzeln nebeneinanderher verliefen und dennoch im Verlauf immer mehr und mehr zusammenwachsen, untrennbar werden und sich so auch einander beeinflussen. So entsteht für mich ein sehr gutes Gesamtbild, auch wenn einige Plotverläufe zuerst Verwirrung und Zweifel aufkommen ließen. 2,0/2,0 Punkten Der Aufbau/Die Nachvollziehbarkeit: Wo ich zu Beginn noch mit einer recht eigentümlichen Welt und somit auch mit Informationen überflutet wurde, lichtete sich dies ziemlich schnell. So konnte ich mich tiefer in die Welt saugen lassen und auch die verschiedenen und vielen Wechsel der Personen konnten mich nicht mehr aus dem Hörfluss reißen. Auch wenn der Plot irgendwie nicht zusammenpassen will und die Figuren sich mit seltsamen Gewohnheiten hervortuen, lässt die Nachvollziehbarkeit keineswegs in diesem phantastischem Roman nach. Denn diese sind so angelegt, dass sie erst nach einem bestimmten Satz, nach einer Handlung oder einem ganz bestimmten Moment einen Sinn ergeben. Zugegeben hier musste ich auch dran bleiben, um den Überblick nicht zu verlieren. Aber als ich langsam Stück für Stück die verschiedenen Teile zusammensetzte, erkannte ich ein Bild, welches sich wirklich perfekt mit seinen verschiedenen Künstlern in ein Werk verwandelt hat, dass komplex und voller neuer Griffe ist. 1,5/2,0 Punkten Der Sprecher/Die Sprachqualität: Andrea Sawatzki schafft es sehr gut den Witz von Leonie Swanns Figuren herüber zu bringen und ebenso verschiedene Stimmlagen für die einzelnen Figuren zu finden. So kann man dank dieser wunderbaren Sprecherin sich ganz besonders in diese Story fallen lassen, die einen mitnimmt in eine Welt voller Wortwitz und Ausschmückungen. Die Atmosphäre wird ganz deutlich, wenn man sich einmal eingehört hat und verliert auch nicht seinen Reiz, trotz der Länge. 2,0/2,0 Punkte Fazit: Mit 9,5 von 10,0 Punkten vergebe ich all denjenigen die Leseempfehlung, welche sich auf ein phantastisches Abenteuer einlassen wollen. An diesem Buch hat mich besonders die Komplexität begeistert, mit der Leonie Swann nicht nur ihre außergewöhnlichen Figuren, sondern ebenso die skurrilen Handlungen geschaffen hat. Beides wirkt so aufeinander ein, dass Figuren und Plot nicht voneinander zu trennen sind. Dank der gut ausgewählten Sprecherin gelingt es dem Hörer selbst bei den verschiedenen Figurenwechseln nicht den Überblick zu verlieren und gelangt so in ein atmosphärisches Abenteuer, das mit seiner Merkwürdigkeit punktet. An dieser Stelle bedanke ich mich bei der Verlagsgruppe Random House für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar. Diese Rezension entstand dank des Bloggerportales von Random House, durch welches ich dieses Buch lesen und rezensieren konnte.

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