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Rezension zu
Kalt erwischt

Autobiografie plus Sachinfo - eine gute Entscheidung?

Von: Belana Hermine
28.10.2016

Frau Fuhljahn beschreibt die Geschichte ihrere eigenen Depression - Anlass des Ausbruchs, Verlauf, Klinikaufenthalte, Therapiestunden... Sie bezieht unterschiedliche Perspektiven in ihre Schilderungen ein und lässt so beispielsweise auch ihre Freunde zu Wort kommen, wie diese sie als depressive Person erleben bzw. erlebt haben. Immer wieder streut Frau Fuhljahn Abschnitte mit Sachinformationen über unterschiedliche Aspekte von Depressionen ein. So entwirft sie ein komplexes Bild der Krankheit Depression, stellt die Gruppen der Betroffenen dar, diskutiert den Einsatz von Medikamenten sowie Therapiemöglichkeiten. Das Besondere des Buches ist sicherlich, dass hier (auto-)biografische Erzählung und sachliche Darstellung gemischt erfolgen im Bemühen, ein rundes Gesamtpaket zu schnüren. Am Ende des Buches gibt es einen "Service-Teil", der auf 15 Seiten auf die grundlegendsten Fragen kurze Antwort, aber auch Hinweise auf Hilfsangebote und Internetadressen gibt. Subjektive Eindrücke Die Darstellung des (Leidens-)Wegs von Frau Fuhljahn ist eindrucksvoll nachvollziehbar beschrieben. Schnell kann man mit ihr mitfühlen. Hier könnte für depressionsanfällige Personen die Gefahr bestehen, in eine eigene Krise abzurutschen. Zumindest wurden bei mir wieder viele Themen angetriggert, sodass ich hin und wieder eine Lesepause brauchte, um mich wieder ausreichend zu distanzieren. Hilfreich wäre für mich eine Kennzeichnung der Abschnitte gewesen, in denen es um die Lebensereignisse von Frau Fuhljahn ging, und der Abschnitte, die sich den Sachinformationen widmeten. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand, der sich in einer depressiven Krise befindet und nach Hilfe sucht, es schafft, das gesamte Buch zu lesen. Er/Sie würde vielleicht eher gezielt nach den Informationen zur Hilfe suchen. Der Service-Teil bietet dazu eine gute, aber doch sehr knappe Zusammenfassung, kann aber verständlicherweise nicht alle Sachinformation des gesamten Buches wiederholen. Die Sachinformationen, die mir überwiegend bereits bekannt waren, haben mich beim Lesen der Lebensgeschichte eher gestört. Der Klappentext verspricht: "Heide Fuhljahn macht Mut, denn sie versichert: Depression ist heilbar!" Dieses Versprechen hat Frau Fuhljahn meiner Meinung nach nicht gehalten. Nicht umsonst ist wohl der Untertitel des Buches "Wie ich mit Depressionen lebe und was mir hilft". Dem Anspruch des Untertitels wird das Buch aber umfänglich gerecht. Fazit Für mich war es sehr interessant zu lesen, wie Frau Fuhljahn ihre Krankheit erlebt hat. Ich konnte mich in vielen Punkte wiedererkennen. Das war teilweise schwer zu ertragen, aber es war tief beeindruckend. Depressionskranken würde ich empfehlen, das Buch nur in "guten Zeiten" zu lesen. Alles in allem habe ich viel Anteil an der Lebensgeschichte von Frau Fuhljahn genommen und es nicht bereut, das Buch gelesen zu haben. Ich danke dem Verlag für das Zur-Verfügung-Stellen des Rezensionsexemplars.

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