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Rezension zu
Im Bann der Wölfe

Anna und Charles jagen ein gefährliches Feenwesen

Von: Darkstar
16.10.2016

Was bin ich froh, dass ich “Im Bann der Wölfe” eine Chance gegeben habe. Nach “Fluch des Wolfes” (Alpha & Omega 3) und “Tanz der Wölfe” (Mercy Thompson 7) war ich von den jüngsten Romanen der Autorin etwas enttäuscht und ich habe mich gefragt, ob die Mercy Thompson-Welt für mich endgültigen ihren Reiz verloren hat. “Im Bann der Wölfe” hat mir meinen Glauben an Patricia Briggs und ihre Urban Fantasy-Serien zurückgegeben! Ich schätze die Autorin vor allem für ihre hervorragenden Charakterdarstellungen, und da hat der vorliegende Roman einiges zu bieten: Diesmal verschlägt es Anna und Charles nach Arizona, wo sie auf der großen Ranch der Familie Sani ein Pferd für Anna kaufen wollen. Charles ist seit vielen Jahren mit den Sanis befreundet, Joseph Sani war in dessen Jugend sein bester Freund. Jetzt hat er ihn seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gesehen, da er nicht ertragen kann, ihn beim Sterben zuzusehen – Joseph ist alt, hat Krebs und ist sich sicher, dass er diese Welt bald verlassen wird. Viel Zeit, sich um Charles Freund zu kümmern, bleiben ihm und Anna aber nicht, weil kurz nach ihrer Ankunft die Hölle losbricht: Chelsea, Josephs Schwiegertochter, behauptet von einer fremden Macht dazu gedrängt zu werden, ihren eigenen Kindern weh zu tun. Es ist nicht der erste seltsame Vorfall in Zusammenhang mit Kindern, wie Anna und Charles feststellen. Gemeinsam mit der FBI-Agentin Leslie machen sich die beiden Werwölfe auf die Suche nach einem gefährlichen Feenwesen, das den Kindern in Arizona auflauert … “Weniger Hasch mich, mehr Story” – so hat eine Freundin jüngst diesen neuen Alpha & Omega-Roman bezeichnet und wie recht sie doch damit hat. Dieser Urban Fantasy-Roman hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, denn der Actionplot um das Feenwesen gelingt Patricia Briggs sehr spannend. Ich liebe Geschichten über Feen, auch wenn das Feenvolk in dieser Reihe doch sehr düster und unheimlich daher kommt. Ebenso faszinierend wie die Geschichte um Doppelgänger, Wechselbälger & Co. fand ich allerdings auch die zwischenmenschlichen Momente, die hier eine große Rolle spielen. Die Autorin verpflanzt Anna diesmal in eine Familie mit sehr komplexen Beziehungen zueinander – komplexer, als ich das sonst im Durchschnitts-Urban Fantasy-Roman gewohnt bin: Nicht nur mit Joseph verbindet Charles nämlich ein intensives Band, sondern auch mit Josephs Frau Maggie, die Anna von Anfang an skeptisch betrachtet; für Chelsea, die Frau von Josephs Sohn Kade, ist es bereits die zweite Ehe; sie hat einen 16jährigen Sohn von ihrem ersten Mann – und außerdem Hexenblut in den Adern; etwas, auf das Werwölfe gar nicht gut reagieren. Und Josephs Vater, selbst ein Werwolf, ist nicht bereit, tatenlos mit anzusehen, wie sein Sohn an seiner Krankheit zu Grunde geht … Das sorgt für Spannungen – und Spannung beim Lesen. Ich persönlich war begeistert, mit welchem Fingerspitzengefühl Patricia Briggs mit diesen komplizierten Verhältnissen umgegangen ist. Eins muss ich aber dennoch loswerden: Lieber Heyne-Verlag – vielleicht geht deine Verkaufsstrategie ja auf, aber ich als Fan der Reihe bin entsetzt darüber, wie die Alpha & Omega-Romane aussehen und welche Titel sie von dir bekommen. Ich meine: “Im Bann der Wölfe”? Echt jetzt? Weil unbedingt ein Wolf im Titel sein muss, oder wie? Ich meine, wer stand denn bitte in diesem Buch in einem Bann der Wölfe? Genau, niemand. Wenn, dann standen einige Personen im Bann der Feen. Und dann das Titelbild: Eine Frau in lasziver Pose, gehüllt in ein Nichts aus schwarzer Spitze. Wie bitte passt das denn zu einer der vorkommenden Figuren im Allgemeinen oder zum Buch im besonderen? Ich meine: Anna kann das unmöglich sein. Außerdem vermittelt das Titelbild eine ganz andere Atmosphäre, als das Buch dann liefert. Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber mich nervt sowas. (Um so glücklicher bin ich darüber, dass ihr euch für den nächsten Mercy Thompson-Buch am US-Cover orientiert habt!) Davon abgesehen war für mich “Im Bann der Wölfe” ein super Roman: keine Minute langweilig und ich freue mich jetzt bereits auf den nächsten Band. Hoffentlich tauchen dann auch die Sanis wieder auf, den mit dieser Familie hat Patricia Briggs Nebencharaktere geschaffen, die noch sehr viel Potential haben.

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