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Rezension zu
Hochland

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ich hatte mehr erwartet

Von: Silly2207
09.10.2016

Zwei Pärchen sind mit ihrem Wagen auf Tour durch die Einöden Islands, doch der Fahrer kommt vom Weg ab und sie prallen gegen eine Wand. Ein Haus, mitten in der Ödnis und bewohnt von einem alten Ehepaar. Diese sind so freundlich und lassen die Vier bei ihnen übernachten und leihen ihnen ihr Auto, um am nächsten Morgen in den nächsten Ort zu gelangen. Doch auch mit diesem Auto haben sie kein Glück und bleiben unterwegs liegen. Es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als zu dem Haus der alten Leute zurückzukehren. Diese sind schon sehr schrullig, aber auch die Umgebung ist durchweg unheimlich und so beschließen drei von ihnen am nächsten Tag zu Fuß fortzukommen. Doch irgendetwas scheint nicht zu wollen, dass sie die Ödnis verlassen, denn auch hierbei passieren viele merkwürdige Dinge. Meine Meinung: Soweit so gut, bis hierhin klingt es ja eigentlich recht spannend, zwar gibt es dieses Grundgerüst bestimmt schonmal für einen Thriller, der in Richtung Horror driften soll, doch wenn dieses atmosphärisch dicht und fesselnd beschrieben wird, kann es einfach eine gute Geschichte werden. Doch leider ist es dem Autor nur sehr selten gelungen, wirklich Gänsehautatmosphäre zu erschaffen. Dabei liegt es noch nicht einmal am Schreibstil, den ich durchaus als angenehm empfunden habe und auch sprachlich gibt es nichts auszusetzen. Nur leider war der Inhalt für mich weder spannend noch unheimlich, leider noch nicht einmal richtig interessant. Die Geschichte beginnt zunächst noch recht spannend, wir lernen die vier Charaktere kennen und mit ihnen auch ein paar Hintergrundinformationen. Dies hätte mir auch zu den Charakteren bei einem Horrorthriller durchaus gereicht, aber immer wieder, wenn es spannend werden könnte, driftet die Erzählung ab in Rückblicke auf das bisherige Leben der einzelnen Charaktere. Für mich persönlich muss das gar nicht so weit ausgeholt werde, mir wäre es in diesem Genre viel lieber gewesen, wenn die Beschreibungen der doch sehr unheimlich anmutenden Gegend ausgebaut worden wäre. So plätschert die Spannung über die ersten 150 Seiten nur so leicht vor sich hin, man erfährt zwar hier und da ein paar Details, die grausig sein könnten, doch diese werden schnell wieder durch Rückblicke abgelöst. Auch später wird es eher skurril und wirr als spannend, vielleicht habe ich da auch irgendwas nicht ganz verstanden, aber so richtig Sinn hat das für mich nicht gemacht. Der Autor legt Spuren und Pfade aus, die sich dann im Nachhinein im Sande verlaufen und ich fragte mich, warum kam das jetzt überhaupt aufs Tapet. So wurde es zwar durchaus blutig, aber den wirklichen Sinn dahinter wurde mir nicht klar. Auch die Charaktere waren für mich keine Sympathieträger, dadurch, dass ich sehr viele Details aus ihrem Leben kennengelernt habe, wurden sie zwar durchaus glaubhafter und nicht so oberflächlich, wie es sonst schonmal gerne in diesem Genre zu finden ist, aber die Spannung litt einfach zu sehr darunter. Da sind Anna und Egill und Vigdis und Hrafn - zwei Paare, die in ihren Beziehungen schon sehr viele Probleme mit sich herumschleppen und unter denen es mehr Stress als Zusammenhalt gibt. Ich habe mich schon gefragt, wieso diese Personen überhaupt auf die Idee kamen, zusammen in den Urlaub zu fahren. Na ja, letzten Endes hat es schon recht gut zum Buch gepasst. Erzählt wird die ganze Geschichte dann aus abwechselnden Perspektiven zwischen allen vier Charakteren und so konnte oder musste ich dann auch über jeden Einzelnen noch viel aus der Vergangenheit erfahren. Mein Fazit: Bei einem Horrorthriller erwarte ich gar nicht viel psychologische Einblicke in die einzelnen Charaktere, auch die Rückblenden hätten für mich nicht sein gemusst. Ja, die Figuren sind dadurch schon glaubhafter, aber die Story wirkt dabei schlicht und ergreifend langweilig. Leider, denn nach dem Klappentext habe ich adrenalinträchtige Spannung mit Gänsehautatmosphäre erwartet. Dieser Mann beherrscht alle Nuancen und Schattierungen des Horrors - so wurde über den Thriller berichtet, aber für mich persönlich galt das nicht, denn wirklichen Horror hatte ich nicht. Schade!

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