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Rezension zu
Königskrone

Schluss mit Genuss

Von: der Michi
24.09.2016

Eine mehrteilige Fantasyreihe spannend zu gestalten ist nicht einfach. Joe Abercrombie hat in der Vergangenheit schon mit seinen Klingen-Romanen gezeigt, wie es gehen kann. In seiner inhaltlich zusammenhängenden Königstrilogie stellt er in jedem Band eine neue Hauptfigur in den Mittelpunkt und lässt alle anderen Charaktere trotzdem weiterhin auftreten. Auch im abschließenden Teil funktioniert das prächtig, denn die hier unverhofft zur Königin gewordene Prinzessin Skara ist eine interessante Abwechslung. Anfangs sitzt sie ganz schön in der Klemme: Der gefürchtete Hell Yilling, ein Handlanger des machtgierigen Großkönigs, überfällt das Königreich Throvenland und tötet Skaras Großvater. Der Blaue Jenner, ein Kaufmannskapitän mit womöglich zwielichtiger Vergangenheit, hilft ihr nach Gettland an den Hof von König Uthil zu fliehen, wo Vater Yarvi noch immer als Gelehrter tätig ist. Doch der Großkönig will nach und nach sämtliche Reiche am Rand der Bruchsee unterwerfen, weshalb Skara Verbündete finden muss, um in einer alles entscheidenden Schlacht nicht nur ihr eigenes Königreich zu retten. War es im letzten Band noch die draufgängerische und rebellische Kriegerin Dorn Bathu, ist es nun mit Skara fast das Gegenteil: Wie eine Heldin fühlt sich das zierliche Mädchen mit dem schwachen Magen ganz und gar nicht und sie muss sich unverhofft in einer harten Welt zurechtfinden. Ein reizvoller Gegensatz, vor allem wenn Skara auf die bereits bekannten Helden trifft. Weitere neue Charaktere wie die ebenfalls sehr unterschiedlichen Jungen Koll und Raith fügen sich ebenfalls gut ins Gesamtbild ein und mit dem ewig grinsenden Hell Yilling gibt es noch einen Bösewicht dazu, wie er im Buche steht. Ein würdiger Abschluss dieser Trilogie also, der ebenso geradlinig wie sprachlich vielseitig geschrieben ist. Einzig die in der zweiten Hälfte der Handlung stattfindende Queste findet allzu schnell ein Ende, das man sich hätte denken können. Da hätten ruhig noch ein paar weitere Seiten und Gefahren auf den Leser losgelassen werden dürfen, denn Abercrombies Kollegen (und er selbst) hatten bisher noch nie Probleme mit zu dicken Büchern. Auch die große Schlacht ist erstaunlich schnell vorüber. Die zahlreichen Epiloge zeigen allerdings, warum das so ist: Auch in diesem Buch stehen die Figuren und ihre Gedanken und Gefühle im Mittelpunkt, weniger das große Spektakel oder eine möglichst exotische neue Fantasywelt. In dieser Hinsicht knüpft der Autor also an die Traditionen an, die das Genre einst groß gemacht haben und schickt seine Helden auf bodenständige Weise in ihre Abenteuer. Das ist auf erfrischende Art normal und trotz allem spannend bis zum Ende. Selbst Charaktere, die man bisher meinte einschätzen zu können zeigen kurz vor Schluss noch einmal ganz neue Seiten, die man nicht unbedingt erwartet hätte. Originaltitel: "Half A War" Seitenzahl: 480 Format: 13,6 x 207 cm, Klappenbroschur Verlag: Heyne

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