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Rezension zu
Mascha, du darfst sterben

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor dem Sterben"

Von: Yvonnen
07.09.2016

Das Schlimmste im Leben einer Mutter ist, wenn sie das Sterben ihres Kindes erlebt. Diese Erfahrung hat Antje May machen müssen und schildert in dem Buch „Mascha, du darfst sterben“ die letzte Zeit mit ihrer 17jährigen Tochter, die durch einen Verkehrsunfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitt und im Wachkoma lag. Als Leser durchlebt man hautnah den Schmerz und die Zerrissenheit der Mutter. Einerseits will sie, dass ihre Tochter lebt, doch andererseits sind die Umstände so aussichtslos, dass ein menschenwürdiges Weiterleben unter den Voraussetzungen nicht möglich ist. So segensreich der medizinische Fortschritt auch sein mag, stellt sich in dem Buch doch immer wieder die Frage, ob noch im Interesse des Patienten gehandelt wird, oder ob die Apparatemedizin im Fokus steht und der Sinn und Zweck die quantitative Verlängerung des Lebens ist. „Mascha, du darfst sterben“ ist ein bewegender Erfahrungsbericht, der zum nachdenken anregt und sich trotz der ergreifenden Thematik leicht lesen lässt. Medizinische Fachbegriffe sind auch für den Laien interessant und verständlich erklärt. Anteilnahme und Auswirkungen im Familien- und Bekanntenkreis werden feinfühlig beschrieben. So sehr man sich anfangs gemeinsam mit der Mutter das Leben der Tochter wünscht, so sehr fiebert man schließlich doch dem Tod von Mascha entgegegen, der, so traurig er auch sein mag, letztlich nicht nur für Mascha selbst, sondern für alle Beteiligten eine Erlösung ist. So hat das Buch auf den ersten Blick ein gutes Ende, auf den zweiten Blick bleibt jedoch weiterhin das Problem bestehen, dass Personalmangel und wirtschaftliche Interessen oft der Menschenwürde und Selbstbestimmung entgegen stehen. Ich für mich habe mich noch während des Lesens dieses Buches entschieden, dass es endlich Zeit wird, eine Patientenverfügung aufzusetzen, um mir ein möglichst würdiges Ableben zu sichern und die Formalitäten für meine Lieben etwas einfacher zu machen.

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