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Rezension zu
Der Garten über dem Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ach, du dicker Schinken! ;)

Von: Kathrinshome
25.08.2016

Na, das ist ein dicker Schinken! - Das war meine erste Reaktion nach dem Auspacken. Und ich liebe dicke Bücher, denn in ihnen kann man besonders lange versinken... wenn sie gut geschrieben sind. Und ja, das möchte ich gleich vorweg nehmen: Der Garten über dem Meer von Jane Corry hat mich gepackt mit dem angenehmen Schreibstil und der spannenden, lebhaften Geschichte zweier Frauen und deren Familien. Dieser Roman spielt auf zwei Ebenen: der historischen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts und in der aktuellen Zeitebene hier und heute. Wir LeserInnen lernen Mary Rose Marchmont 1866 kennen, als sie ein herber Schicksalsschlag ereilt: ihre Mutter stirbt im Kindsbett, was leider damals viel zu häufig vorkam. Wir erleben die junge Mary Rose, wie sie sich ihrem Vater sehr verbunden fühlt und im Laufe der kommenden Jahre immer mehr von ihm enttäuscht bzw. zurückgewiesen wird. Der Grund? Eine andere Frau. Ob das alles mit dem Ring zusammenhängt, welcher Mary Rose am Sterbebett von ihrer Mutter halten hat und der ihr weggenommen wurde? Wir werden mitgenommen in die – aus unserer Sicht – einfache, abergläubische Welt des 19. Jahrhunderts, als sowohl noch Bedienstete, Folter, Kerker und starke Hierachien an der Tagesordnung waren, aber auch schon die Industrialisierung in England begann mit den ersten selbstgewußten Frauen, Revolutionen und den zaghaften Schritten zu mehr Menschenwürde. Die moderne Ebene spielt um Laura Marchmont herum, eine junge Londonerin, welche lange ein Geheimnis mit sich trägt, welches sich erst langsam in der Geschichte entblättert wie das Geheimnis um die Sticktücher, welche sie als Vermächtnis ihrer Großmutter erhalten hat. Sie lernt ihren Traummann kennen, kehrt der pulsierenden, hektischen Großstadt den Rücken und landet in einem malerischen, geheimnisvollen Cottage an der Küste Englands mit einem urigen Garten, aus dem die Vergangenheit nur so zu strömen scheint. Mir gefällt der packende Schreibstil, der mich sofort in die verschiedenen Zeitebenen mitgenommen hat, sehr gut. Gefühle werden so anschaulich rübergebracht, dass ich beim Lesen quasi mitgefiebert und mitgelitten habe. Dazu baut sich im Hintergrund eine (neue?) spannende Geschichte auf, die die beiden Marchmont-Frauen irgendwie zu verbinden scheint – wie? Das verrate ich nicht ;) aber es ist unglaublich spannend, wie sehr sich das Band der Geschichte wirrt und windet... denn: „Alle Dinge kehren an den Anfang zurück“ Dieses Buch ist eines dieser Romane, die man am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte. Die einem aber auch so im Gedächtnis bleiben, dass man nach einer Lesepause sofort wieder Anschluss findet und in Stimmung kommt. Daher gibt es für „Der Garten über dem Meer“ von Jane Corry eine absolute Leseempfehlung und einen dicken Daumen hoch! Übrigens, zum Abschluss noch ein Wort zum Buchcover: an sich ist das Coverbild wirklich ansprechend. Es erinnert mich an alte Nordseehäuser in Dänemark oder den kleinen Küstenorten in England. Allerdings habe ich mir beim Lesen des Buches einen viel größeren, so typisch englischen - wenn auch verwilderten – Garten vorgestellt, dessen felsiger Abgrund erst weiter hinten erscheint... es würde mich interessieren, ob es anderen LeserInnen auch so ging?

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