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Rezension zu
Tinderella

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Herrlich ehrlich!

Von: Jasmin
13.06.2016

Auf zu Tinder - oder lieber nicht? Wer eine klassische Liebesschnulze erwartet, ist hier an der falschen Stelle. Denn die Geschichte läuft nicht nach dem Schema XY ab, sondern hat unzählige Höhen und Tiefen, ohne zu theatralisch zu werden. Das hat mir schon mal super gefallen, weil es mal anders war. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist mir der Einstieg in das Buch relativ schwer gefallen. Man steckt auf einmal mitten in Rosys Leben, ohne viele Hintergrundinformationen zu bekommen. Die Protagonistin wirkt anfangs sehr verpeilt - ich habe mir sogar anfangs etwas gehässig gedacht "Kein Wunder, dass du noch Single bist". Auch das Thema Tinder lässt etwas auf sich warten, wird dann aber sehr charmant eingeführt. Nachdem ich etwas holprig in das Buch hineingekommen bin, lief es dann aber wie am Schnürchen. Rosy wird mit der Zeit immer sympathischer, weil sie nicht die klassische "Heldin" ist, sondern eher wie eine stinknormale 27-Jährige rüberkommt. Ihr Make-Up verläuft kurz nachdem das Date begonnen hat, sie gammelt auf der ewig in Jogginghose auf der Couch und hat das ein oder andere Dilemma bei der Frage Freundin oder Date. Als Leserin findet man sich in einigen Situationen garantiert wieder. Auch der Schreibstil wird mit der Zeit immer flüssiger. Die Kapitel sind etwas länger und mit einer passenden Überschrift versehen, die ich aber nach einer Weile nur noch überflogen habe, weil ich einfach wissen wollte, wie es weiter geht und mich damit nicht länger aufgehalten habe. Alles wird sehr ironisch und mit einem Augenzwinkern erzählt, sodass ich wirklich das ein oder andere Mal schmunzeln musste. Gut gefallen hat mir, dass sich das Buch selbst nicht zu ernst nimmt bzw. durch die Blume auch leise Gesellschaftskritik anklingen lässt. Warum zum Beispiel ist es so ungewöhnlich, mit Ende 20 noch Single zu sein? Sollte es wirklich das Lebensziel einer Frau sein zu heiraten? Und wird unsere Generation durch Onlinedating oder Apps wie Tinder wirklich unverbindlicher und oberflächlicher? Natürlich stehen diese Fragen nicht im Mittelpunkt des Buches und für die Antworten ist der Leser selbst verantwortlich, aber es war schön, dass man über eine verschmitzte Schiene sich darüber Gedanken macht. Klar im Mittelpunkt stehen natürlich die verschiedenen Dates und die Suche nach Mr. Right, allerdings werden auch andere Themen wie Freundschaft und eine Sinnkrise in Bezug auf den richtigen Job angesprochen. Dadurch wurde das Buch nicht zu einseitig und hebt sich nochmals von der klassischen Schnulze ab. Das Ende ist dann auch nicht wie man es erwartet. Ein klassisches Happy End fehlt, aber das hätte das Buch auch unglaubwürdig gemacht, deswegen war es für mich genau das richtige. Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es hat mir einige amüsante Lesestunden beschert und bekommt von mir 4 Sterne! Es ist also nicht nur für Singles geeignet :)

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