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Rezension zu
»Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen«

„Mit meiner Sehnsucht nur bei ihm“ - Zum 100.Todestag von Franz Marc

Von: Tanja Jeschke aus Stuttgart
02.06.2016

Rezension zum 100. Todestag von Franz Marc am 4. März 2016 Maria Marc: „Das Herz droht mir manchmal zu zerspringen“ – Mein Leben mit Franz Marc. Siedler Verlag, 2016. 192 Seiten. 65 Abbildungen s/w. 19,99 Euro. Von Tanja Jeschke „Mit meiner Sehnsucht nur bei ihm“ - Zum 100.Todestag von Franz Marc Franz Marc ist als Vertreter des „Blauen Reiter“ in die Kunstgeschichte eingegangen, weltberühmt wurden seine kraftvollen Pferde, seine Rehe, sein Tiger, mit deren starken Farben er zu einem der bedeutendsten Expressionisten wurde. Am 4. März 1916 fiel der 36jährige in Verdun. Zurück blieb seine Frau Maria Marc, die bis zum ihrem Tod 1955 in Ried am Kochelsee seinen Nachlass verwaltete. Nur 10 Jahre hatte das Paar gemeinsam erleben können, nachdem sie sich 1906 begegnet waren. Maria Marc schildert die unruhige Anfangszeit und auch die letzten Jahre des künstlerischen Schaffens in einem ausführlichen autobiografischen Text, der durch seine Aufrichtigkeit und Bescheidenheit berührt. Maria und Franz müssen beide voller Selbstzweifel und innerer Zerrissenheit gewesen sein und konnten sich lange nicht „finden“, weder sich selbst noch den anderen. Wie die Malerei allmählich immer mehr zum Mittelpunkt seines Lebens wurde, Franz Marc seine ersten großen Werke jedoch in einem Anfall von Zorn und Unzufriedenheit zerstörte, wird genauso erzählt wie die Katastrophe der Scheinehe, die Franz Marc mit einer Kollegin eingegangen war, um einmal sagen zu können, „er hätte etwas geleistet, was das Leben wert sei“. Maria Marc zeigt sich als mitfühlende Frau, die auf der einen Seite ähnlich instabil wie Franz durch diese Zeit wankt, auf der anderen Seite aber doch allen Widerständen trotzt und zu ihm hält, dessen Genie sie früher als andere erkannte und zu unterstützen suchte. Die Aufzeichnungen sind erst in ihrem Alter entstanden, aber Klarheit und Detailreichtum ihrer Erinnerungen beweisen eindringlich, dass nichts stärker auf ein Gemüt zu wirken vermag als große Kunst und die lebensvolle Hingabe an sie. Mit Brigitte Roßbeck hat das Buch eine hervorragende Herausgeberin, die als Biografin anderer Künstler – auch des blauen Reiters - längst bekannt ist.

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