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Rezension zu
Geschenkt

Hervorragende Vater-Sohn Geschichte mit viel Wiener „Schmäh“

Von: Canis Librum - Buchblog vom Lesedog
18.05.2016

Nach all den Krimis und Thrillern, die ich in den letzten Wochen gelesen habe, brauchte ich ein wenig Abwechslung und habe mich für „Geschenkt“ von Daniel Glattauer entschieden. Was soll ich sagen? Es war eine sehr, sehr gute Entscheidung. Das Lesen dieses Buches war ein wahres Erlebnis. Handlung In Wien würde man Gerold Plassek als typischen „Obezarer“ bezeichnen. Ein Mensch, der ehrgeizlos sein berufliches als auch privates Leben irgendwie meistert. Er ist mit seinen unwichtigen Job als Journalist bei einem Wiener Schmierblatt, das kaum Leser aufweisen kann, zufrieden. Doch sein Leben änderte sich, als er für die Zeitung soziale Projekte vorstellt, deren finanzielle Mittel begrenzt sind. Ein anonymer Spender, schickt daraufhin Kuverts mit EUR 10.000,-- und eine Kopie des jeweiligen Zeitungsartikels an die Organisationen. Auch lernt er seinen Sohn Manuel kennen, von dem er vierzehn Jahre lang nichts gewusst hatte. Beide Ereignisse wirken sich auf das Leben von Gerold Plassek positiv aus. Meinung Natürlich handelt es sich bei diesem Roman um einen „Feel Good“ Roman. Dass es ein Happy End geben wird, war von Anfang an klar und das ist auch gut so. Die Art und Weise wie Daniel Glattauer seine Geschichten erzählt ist für mich als Leser beeindruckend. Der Schreibstil schaut auf den ersten Blick einfach aus, aber da steckt einfach vielmehr dahinter. Die ausgefeilten Wortspiele, die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen sowie die Selbstironie und der Sarkasmus, mit denen er Gerold Plassek ausgestattet hat, haben mich von Seite eins an gefesselt, sodass ich das Buch kaum zur Seite legen konnte. Daniel Glattauer hat es geschafft, dass mir ein motivationsloser Alkoholiker extrem sympathisch war. Die Herzlichkeit und das sanfte Wesen von Gerold Plassek wurden so liebevoll niedergeschrieben, dass die offensichtlichen Schwächen des Hauptprotagonisten zwar nicht in den Hintergrund gedrängt wurden, aber letztendlich von mir als nicht negativ empfunden wurden. Es war einfach schön zu lesen, wie Gerold im Laufe des Buches aufgeblüht ist und die Zuneigung von seinem Sohn Manuel erfahren hat. Gut gefallen hat mir auch wie Daniel Glattauer die Zeitungswelt auf die Schaufel genommen hat. Die Hascherei nach Skandalberichten und wie sich die konkurrierenden Tageszeitungen gegeneinander ausspielen, war sehr amüsant zu lesen. Da er selbst jahrelang als Journalist tätig war, verfügt er mit Sicherheit über genügend Background. Als Vorbild für diese Erzählung hat Daniel Glattauer „Das Wunder von Braunschweig“ mit einer ähnlichen anonymen Spendenflut aus dem Jahr 2011 herangezogen und daraus eine hervorragende Vater-Sohn Geschichte mit viel Wiener „Schmäh“ gemacht. Fazit Unbedingt Lesen. Das Buch hat mir soviel Spaß gemacht. Normalerweise bin ich nicht der Typ der sich vorstellen kann ein Buch nochmals zu lesen – bei diesem Buch kann ich es aber. Mir sind die Charaktere derart ans Herz gewachsen, dass ich ein wenig traurig war, dass das Buch zu Ende war. Lieber Herr Glattauer falls Sie zufällig meine Rezension lesen sollten, ich plädiere für eine Fortsetzung.

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