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Rezension zu
Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wichtige Lektüre

Von: rebiger
02.05.2016

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich via Twitter einmal davon mitbekam, dass es da eine Userin gab, die auf übelste Weise veräppelt wurde. Mit deren Gefühlen man spielte und man derart in ihre Privatsphäre eingriff, dass es einem schlecht werden konnte. Aber wie es leider manchmal so ist: Aus den Augen, aus dem Sinn. Umso mehr freute ich mich, dass ich eher zufällig auf dieses Buch gestoßen bin und dass die Verlagsgruppe Random House so freundlich war, mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen. Der Titel sagt eigentlich schon alles über den Inhalt aus: „Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde“ beschreibt, wie die Autorin Victoria Schwarz, Mutter, berufstätig und mit beiden Beinen fest im Leben stehend, auf ein „Realfake“ hereinfällt. So ein Realfake ist eine Person, die sich in den Weiten des Internets – hier: zunächst auf Twitter – als eine andere Person ausgibt und dieser ein Gesicht, eine Geschichte, ein Leben gibt. In diesem speziellen Fall sogar ein perfide auserdachtes und ausgeklügeltes Leben, von dem Victoria Schwartz ausgeht, dass es schlicht und einfach echt sein muss, weil sie nicht damit rechnet, dass man sich all’ diese Geschichten, die dieser Realfake an sie heranträgt, ausdenken kann. Die Autorin lässt sich deutlich mehr als 100 Seiten Zeit um zu erklären, wie sie „Kai“ erst oberflächlich, dann besser kennenlernt und sie sich letztlich in ihn verliebt. Und diese große Anzahl an Seiten ist angemessen und vonnöten, denn die Person, die hinter Kai steckt, hat diese Kunstfigur samt angeblichem Freundes- und Familienkreis bis in die kleinsten Facetten ausgearbeitet. Mit betrügerischem Geschick schafft sie es, ihr Opfer, denn nichts anderes ist Victoria Schwartz, zu umgarnen und zu manipulieren. Glücklicherweise kommen Schwartz nach und nach immer mehr Zweifel am Wahrheitsgehalt der immer kruderen Geschichten, die „Kai“ ihr auftischt – und so nimmt das Buch schlussendlich ein gutes Ende, auch wenn es bis dahin ein weiter Weg ist. Zwar hat Victoria Schwarz eine Menge durchmachen müssen, doch was letztlich daraus entstanden ist, ist gut. Und hier nachzulesen. Meine Rezension wird dem Buch nicht gerecht. Vielleicht verwirrt sie sogar. Aber ich möchte Euch zukünftigen Lesern einfach nicht zu viel verraten. Denn ich glaube, dass die Geschichte, die – das haben hoffentlich alle verstanden – eine wahre Geschichte ist, noch mehr aufrüttelt und die Sinne schärft, wenn man noch nicht zu viele Details kennt. Lest das, was Victoria Schwartz widerfahren ist, und Ihr werdet Euch ein ums andere Mal dabei ertappen, wie Ihr Euren Kopf schüttelt. Und lernt aus Ihr: Vertraut nicht zu schnell den Menschen, die Ihr im Internet kennenlernt. Ein gesundes Maß an Misstrauen schadet nicht. Wäre diese Geschichte ein fiktiver Roman gewesen, hätte ich wahrscheinlich zwei, vielleicht drei Smileys vergeben. Als Begründung hätte ich so etwas geschrieben wie: „Ziemlich weit hergeholt.“ Leider ist sie aber wahr. Daher vergebe ich für dieses wichtige Buch, das aufklärend und informativ ist, fünf Sterne.

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