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Rezension zu
Immer wieder das Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Drei Schwestern und die Liebe

Von: Claudia Seidel aus Bayreuth
18.06.2013

Schon das Cover von „Immer wieder das Meer“ hat mich sofort angesprochen, da es sehr leicht und sommerlich wirkt, mit den beiden jungen Menschen in Sommerkleidung und dem schönen, türkisfarbenen Meer im Mittelpunkt. Am liebsten würde ich an genau dieser Stelle stehen, unter südlicher Sonne auf das Wasser blicken und mir die Meeresluft um die Nase wehen lassen. „Immer wieder das Meer“ ist nach ihrem gefeierten Debüt „Jeden Tag, jede Stunde“ der zweite Roman der gebürtigen Kroatin Nataša Dragni?‘, die in Erlangen lebt. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Bei dem Buch handelt es sich um eine Mischung aus einer Familiengeschichte und einem Liebesroman. Die Handlung erstreckt sich dabei von den 1980er Jahren bis zur Gegenwart. Hauptsächlich spielt sich alles in Italien ab. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die drei Schwestern Alessi. Roberta, die älteste, studiert Medizin und lebt später in San Francisco. Lucia, ist nur wenige Jahre jünger und wird eine erfolgreiche Bankerin in ihrem Heimatort. Nannina ist das Nesthäkchen und geht nach dem Abitur zu ihrer deutschen Großmutter nach München, wo sie als Übersetzerin und Werbetexterin arbeitet. Alle drei Frauen führen ein sehr modernes Leben, machen Karriere, sammeln teilweise sehr viele Erfahrungen mit Männern. Ein Mann, der italienische Dichter Alessandro Lang, hat es aber nacheinander jeder von ihnen angetan, was das private Glück und das Verhältnis der Schwestern stark ins Wanken bringt. Gemeinsames Bindeglied bleiben trotz allem immer ihre geliebten Eltern, die nach und nach älter und auch krank werden, und das Meer in ihrer italienischen Heimat. Am Ende wird eine der Frauen Alessandro Lang heiraten, welche es sein wird, und ob dadurch die Beziehung der Schwestern untereinander endgültig in die Brüche geht, bleibt bis ganz zum Schluss offen. *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Ich habe diesen Roman sehr gerne gelesen. Es handelt sich aber nicht um eine leichte Sommerlektüre, was das Cover vielleicht vermuten lassen könnte. Neben der Liebe spielen auch der Tod und das langsame Abschiednehmen von den schwächer werdenden Eltern eine recht große Rolle, was einen beim Lesen nicht kalt lässt. Auch der Verrat unter den Schwestern und wie diese jeweils damit umgehen, ist ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Wie im echten Leben, reihen sich glückliche und traurige Momente aneinander. Trotz einigen Unglücks überwiegt das Positive am Ende aber doch leicht und lässt einen eher optimistisch gestimmt zurück. All das ist eingebettet in eine sehr anschauliche, teilweise auch poetische Sprache. Nataša Dragni? gelingt es, Emotionen in passende Worte zu fassen, bei denen dies nur sehr schwer möglich ist. Sie schafft es so gut, Stimmungen authentisch wiederzugeben. Immer wieder unangekündigt auftretende Zeitsprünge und Perspektivwechsel, bei denen man oft lange im Unklaren bleibt, aus wessen Sichtweise gerade erzählt wird, sorgen zudem dafür, dass man sich in die Protagonistinnen und ihr Denken hineinversetzen kann, auch wenn man selbst oft sicher anders gehandelt hätte. Außerdem wird so auch Spannung erzeugt, die bis zum Ende aufrechterhalten wird und den Roman so zu einer fesselnden Lektüre werden lässt.

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