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Rezension zu
Dictator

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Krönender Abschluss der Cicero-Trilogie

Von: Letusreadsomebooks
24.04.2016

Zusammen mit seinem treuen Sekretär Tiro geht Cicero in den östlichen Mittelmeerraum in die Verbannung. Um wieder nach Rom zurückkehren zu können, entschließt er sich, seinen eigentlichen politischen Feind Caesar zu unterstützen. Zurück in seiner alten Heimat gelingt es ihm erneut, sich nach oben zu kämpfen. Sowohl in den Gerichtshöfen als auch im Senat wird er wieder zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten und bestimmt die Zukunft Roms mit. Dictator ist der letzte Band der Cicero-Trilogie, der die Zeit seiner Verbannung, des Bürgerkriegs, die Herrschaft Caesars und den beginnenden Aufstieg Octavians behandelt. Erzählt wird das letzte Kapitel Ciceros wie bereits in den Vorgängern von seinem Sekretär und Vertrauten Tiro. Obwohl der Roman viele wichtige Ereignisse der Zeit behandelt, gelingt es Robert Harris hervorragend, nicht nur die bedeutenden Daten abzuarbeiten und darzustellen, sondern die Entwicklungen im Hintergrund, die zahlreichen Intrigen, Absprachen, Verschwörungen etc. gut darzustellen, so dass ich als Leser das Gefühl habe, direkt dabei zu sein. Neben Cicero stehen vor allem die Entwicklungen von Pompeius und Caesar im Mittelpunkt des Geschehens. Trotz dieser bestimmenden Persönlichkeiten hat mir besonders die Darstellung von Cicero selbst am besten gefallen. Er wird sehr menschlich dargestellt, mit seiner Eitelkeit, Ruhmsucht und manchmal auch seiner Feigheit. Bis zum Schluss versucht er, sich selbst treu zu bleiben und nach seinen philosophischen Maximen zu handeln. Dass der Autor trotz der dramatischen Ereignisse an manchen Stellen das philosophischen Werk Ciceros zumindest oberflächlich darstellt und erklärt, hat mir ebenfalls gut gefallen. Durch diese kurzen Erläuterungen erschien mir dieser dritte Band insgesamt melancholischer als seine Vorgänger. Wie bereits in den Vorgängern schildert der Autor sprachlich flüssig das Geschehen. Für eine authentische Atmosphäre sorgen immer wieder überlieferte Zitate aus Reden oder Briefen. Der Fokus der Erzählung liegt eindeutig auf den politischen Geschehnissen der Zeit. Die verschiedenen Schlachten werden kaum direkt dargestellt, sondern nur durch Berichte oder Briefe, welche den Verlauf und das Ergebnis kurz darstellen. Wichtiger sind immer die politischen Auswirkungen. Der Roman spielt in einer interessanten Periode der römischen Geschichte, in einer Zeit von gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen, das Thema aber, der Kampf und die Gier nach Macht sowie die politische Freiheit von Einzelnen, sind zeitlos. Mit Dictator ist Robert Harris ein hervorragendes Ende seiner Cicero-Reihe gelungen. Anschaulich erzählt er das Ende der römischen Republik und nimmt sich trotz vieler bedeutender Ereignisse immer die Zeit und den Platz, seine Figuren, allen voran Cicero, menschlich darzustellen und seine persönliche Entwicklung zu verfolgen und immerhin kurze Einblicke in dessen philosophisches Werk zu liefern. Darüber hinaus ist der Roman ein spannender historischer Politthriller, in einer Zeit voller Umbrüche und Entwicklungen mit zeitlosen Themen.

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