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Rezension zu
Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Komplexes, skurriles Märchenabenteuer mit Gesellschaftskritik. (Als Hörbuch nicht empfehlenswert!)

Von: TinyHedgehog
19.04.2016

Das Buch von Salman Rushdie ist abgedreht, skurril und oft satirisch. Mir gefällt die Idee, unsere heutige Gesellschaft in einer fantastischen und durchgedrehten Weise zu parodieren. Rushdies Charaktere sind schillernd und sehr unterschiedlich, bleiben aber manchmal doch zu weit am Rande, als dass sie einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen könnten. Die Gesellschaftskritik des Buches ist oft im Nachhinein erkennbar, doch bei Hören, ist sie mir selten sofort aufgefallen. Außerdem scheint es, als würde Rushdie seiner eigenen Geschichte Tribut zollen: In der Handlung des Buches taucht eine Box auf, die Geschichten erzählt. Sie besteht aus vielen verschiedenen Lagen, die jeweils eine andere Geschichte darstellen. Oftmals öffnet sich die nächste Lage, ohne dass die vorherige Geschichte beendet wurde. Genau das scheint auch Salman Rushdies Konzept dieses Buches zu sein. So sehr ich die Idee mag, sowohl inhaltlich als auch stilistisch stimmig zu arbeiten, umso mehr führte es dazu, dass ich beim Hören des Buches nicht mehr mitkam und den Faden verlor. Leider ging es mir die längste Zeit so – erst zum Schluss fand die Geschichte einen einheitlichen Weg und es wurde leichter, der Erzählung zu folgen. Zu oft wechseln Schauplätze und Charaktere, zu oft beginnt ein neuer Erzählstrang, ohne dass der vorherige abgeschlossen oder zumindest logisch zur Seite gelegt wurde. Nachdem ich also sehr lange Zeit nicht wirklich mitgekommen bin, hat mich das Hörbuch zum Ende hin wieder gütig stimmen können. Es ist auf jeden Fall einen Blick wert, denn Salman Rushdie schafft es, scheinbar unpassende Sachen gekonnt zusammenzuführen. ~Sprecher~ Simon Jäger macht seinen Job als Sprecher ausgezeichnet. Er synchronisierte bisher Matt Damon und Heath Ledger fürs Fernsehen und wer die Stimme kennt, weiß, dass er sehr vielseitig und interessant spricht. Dass mich das Hörbuch nicht überzeugen konnte, liegt also nicht an Simon Jäger. Mir hat seine Stimme sehr gut gefallen und es war sehr angenehm, ihm zuzuhören. ~~Fazit~~ Alles in allem gebe ich dem Hörbuch 3 Sterne. Besonders die Vertonung von Simon Jäger hat mich bei meiner Bewertung positiv beeinflusst. Ich denke, dass das größte Hindernis die Umsetzung als Hörbuch ist. Nicht wegen des Inhaltes, den ich sehr spannend und abwechslungsreich fand, sondern wegen der Art der Erzählung. Ich denke, dass „Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte“ als gedrucktes Buch besser funktioniert, da man sich Zeit lassen kann, die geschriebenen Worte wirken zu lassen, nachzudenken und die Zusammenhänge besser zu erkennen. Daher bereue es ein wenig, nicht das gedruckte Buch gelesen zu haben. Da ich aber noch nichts anderes von Salman Rushdie kannte, weiß ich nun, dass er ein komplexer Erzähler ist, der Form und Inhalt verbindet. Somit weiß ich für die Zukunft, dass ich seine Bücher lieber in gedruckter Form lesen sollte.

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