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Rezension zu
Schwarzes Prisma

Interessanter und komplexer High-Fantasy-Roman

Von: abooklove
04.02.2016

Meine Meinung Um dieses Buch war ich schon sehr, sehr lange herumgeschlichen. Das Cover - so mystisch und verlockend es doch aussieht - hat mich einfach extrem angesprochen und auch der Klappentext klang sehr vielversprechend. Trotzdem war ich immer etwas skeptisch, da es sich doch um einen richtig dicken High-Fantasy-Roman handelt und ich war mir einfach nicht sicher, ob ich ihn mir zutrauen konnte. Irgendwann habe ich es dann doch gewagt und ich muss ehrlich sagen: Es war nicht ganz leicht für mich! Besonders am Einstieg in die Geschichte hatte ich sehr lange zu knabbern. Das Magiesystem, um das es in diesem Buch geht, ist auf den ersten Blick äußerst komplex, aber auch unglaublich interessant: Es dreht sich einfach alles um Licht - und um die Zahl 7. In der fantastischen Welt der sieben Satrapien können Menschen Farben wandeln. Zum einen gibt es Monochromaten: Sie können die Magie nur einer einzigen Farbe nutzen. Bichromaten hingegen verfügen über die Macht, zwei verschiedene Farben zu wandeln, Polychromaten wiederum können dies mit mehreren Farben. Und dann gibt es das Prisma: Ein Erwählter, der alle Farben des Lichts - Ultraviolett, Blau, Grün, Gelb, Orange, Rot, Infrarot - wandeln kann. Ein mächtiges Wesen also, doch da gibt es ein kleines Problem. Das Prisma lebt nämlich in der Regel nicht länger als sieben Jahre. Aber auch das Leben der Mono-, Bi- und Polychromaten ist nicht ganz ohne, denn sie können die Farben nicht beliebig oft wandeln. Je öfter man diese Kraft anwendet, desto mehr füllt sich die Iris desjenigen mit Sprenkeln eben jener Farbe - bis sie irgendwann gebrochen wird. Dann mutiert man zum Farbwicht, wird verrückt und von seinen eigenen Leute gejagt und getötet. Eine ziemlich interessante, hochkomplexe Idee also. Man wird bereits am Anfang mit unglaublich vielen neuen Begriffen überflutet, was mich immer wieder sehr verwirrt zurückließ. Oftmals wusste ich einfach nicht, was Sache ist, deshalb fiel mir der Einstieg in diese Geschichte ziemlich schwer. Nach gut 100 Seiten gewöhnt man sich aber an diese spezielle Welt, wodurch dann auch das Weiterlesen etwas leichter fällt. Am Anfang der Geschichte lernt man also Gavin Guile kennen. Er ist der von allen verehrte Lord Prisma, also ein sehr, sehr mächtiger Mensch. Allerdings hat er von seinen sieben gegebenen Jahren nur noch fünf zu leben. Und obendrein erhält er eines Tages auch noch einen Brief von einer Frau, die behauptet, Gavin hätte einen 15-jährigen Sohn - wovon seine Ex-Verlobte Karris natürlich nicht begeistert ist. Dann lernt man sehr schnell Kip kennen, den zweiten Protagonisten der Geschichte. Seine Mutter ist drogenabhängig und wird von Soldaten getötet, die nun auch Kip jagen. Sein Leben ist in größter Gefahr und nur Gavin kann ihm helfen - dafür muss er aber einen sehr hohen Preis bezahlen, denn wie man im Verlauf der Geschichte erfährt, fußt Gavins Dasein als Prisma auf einer einzigen großen Lüge. Aber auch in Kip selber steckt unheimlich viel Potenzial, und so soll er nun beweisen, dass er das Zeug zum Chromaten hat - allerdings wird ihm diese Prüfung alles andere als einfach gemacht. Die Charaktere machten auf mich sehr unterschiedliche Eindrücke. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich aber aus der von Kip und Gavin. Der Autor arbeitet auch immer wieder mit Rückblenden, sodass man sehr viel aus Gavins Vergangenheit erfährt und zum Beispiel schöne Einblicke in die Beziehung zu Karris bekommt. Dadurch wirkte Gavin auf mich sehr sympathisch. Was Kip anging, hatte ich allerdings so meine Probleme. Irgendwie hat sich direkt am Anfang ein sehr deutliches Bild dieses Charakters in meinem Kopf abgezeichnet, was im Verlauf der Geschichte aber gesprengt wurde, als ich nach und nach mehr über Kip erfahren habe. Er wirkte auf mich ein wenig unreif und naiv, wodurch ich mich nicht ganz mit ihm anfreunden konnte. Was mir besonders gut gefallen hat an diesem dicken Schinken, war das Tempo. Weeks hält sich nicht bei langen Szenenbeschreibungen auf und quatscht den Leser dadurch tot - so wie es bei vielen anderen Romanen gerne mal der Fall ist. Man galoppiert vielmehr durch die Geschichte, wird richtig hineingezogen in das Geschehen, bekommt die Spannung förmlich zu spüren. Und genau dann, wenn es spannender nicht werden kann, springt Weeks einfach in eine andere Perspektive und lässt den Erzählstrang mal eben in der Luft hängen. Da MUSS man einfach weiterlesen! Was mir allerdings nicht so gut gefallen hat an diesem Buch, war die Materie selber. Schwarzes Prisma ist ein High-Fantasy-Roman und mit dieser Fantastik wird man am Anfang erst einmal erschlagen - jedenfalls ging das mir so. So spannend die Handlung selber auch war, so hatte ich anfangs große Probleme überhaupt zu verstehen, was hier eigentlich Sache ist. Der Einstieg war sehr hoch und forderte viel, und obwohl es im Verlauf der Geschichte etwas einfacher wird - immerhin gewöhnt man sich doch irgendwann daran - hatte ich trotzdem immer wieder Probleme damit, mir ein Bild vom Geschehen zu machen. Die Idee an sich hat mich zwar definitiv überzeugt, denn es war für mich einfach mal etwas Neues. Trotzdem war es einfach ein wenig "hoch". Sehr schade darum! Fazit Ein High-Fantasy-Roman mit einer komplexen Idee, die es wirklich in sich hat! Aber leider fiel mir der Einstieg sehr schwer, sodass ich mich nur sehr langsam zurecht finden konnte und es mir auch nur schwer gelang, eine Verbindung zu den Protagonisten herzustellen.

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