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Rezension zu
Krähenmädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Leider enttäuschend

Von: Panda0712
10.12.2015

Danke an den Random House Verlag, der mir dieses Hörbuch zur Verfügung gestellt hat! Das Cover & der Erzählstil: Das Cover des Autorenduos gefällt mir ausgesprochen gut. Es passt zum Genre und wirkt sehr düster, geheimnisvoll und vor allem bedrückend – passt demnach auch perfekt zum Inhalt des Buches! Thomas M. Meinhardt hat mir auf Anhieb als Sprecher gefallen. Ich empfand es als sehr angenehm, ihm zuzuhören und konnte mir das Geschehen bildlich vorstellen. Jedoch wirkte er auf mich leider etwas zu distanziert und konnte mich deshalb nicht mitreißen. Zum Inhalt: Stockholm wird von einer Reihe bestialischer Morde an brutal misshandelten Jungen erschüttert. Mittendrin findet man die leitende Kommissarin Jeannette Kihlberg, die vor einem großen Rätsel steht. Wer sind diese Jungen? Woher stammen sie? Und vor allem: Wer tut einem Menschen solche grausamen Dinge an? Alles Fragen, auf die Jeannette keine Antwort weiß und die wenigen Hinweise, die zurückgeblieben sind, liefern ebenfalls nur sehr dürftige Antworten. Zu allem Überfluss sieht es in Jeannettes Privatleben auch nicht viel besser aus. Die finanziellen Sorgen wachsen ihr schon lange über den Kopf und mit ihrem Mann – der lediglich auf der faulen Haut liegt – hat sie schon seit geraumer Zeit nichts mehr gemeinsam. Irgendwann führt sie ihr Weg schließlich zu Sofia Zetterlund, einer Psychologin, die insbesondere mit schwer traumatisierten Kindern und Jugendlichen zusammenarbeitet. Denn einer ihrer Patientinnen, eine gewisse Victoria Bergmann, scheint auf mysteriöse Weise in diesen Fall verwickelt zu sein … Meine Meinung: Der Einstieg war sehr vielversprechend, so begann dieser direkt mit dem Fund einer Jungenleiche, doch irgendwie kam der Stein einfach nicht ins Rollen. Kommissarin Jeannette Kihlberg tappte ununterbrochen im Dunkeln und schien in diesem Fall keinen einzigen Schritt voran zu kommen, was auf Dauer wirklich sehr deprimierend für mich war. Stattdessen wurden irgendwelche Mutmaßungen angestellt, die oftmals einfach nur an den Haaren herbeigezogen waren. Wenn Jeannette nicht gerade mit ihrem Fall beschäftigt gewesen war, ging es um ihren Mann und ihren Sohn – jedoch hauptsächlich um ihren Ehemann. Mit diesem ist sie zwar bereits seit vielen Jahren verheiratet, doch der Grund hierfür war mir gänzlich unbekannt. So sitzt ihr toller Partner den lieben langen Tag zu Hause vor dem Fernseher (kümmert sich dazwischen eventuell etwas um den Haushalt), geht mit seinen Freunden etwas trinken oder lässt seiner „kreativen“ Ader ihren freien Lauf (die anscheinend nicht sehr kreativ ist, denn Geld macht er damit leider nicht). Arbeiten steht für ihn nicht auf dem Plan, wofür auch? Schließlich hat er ja jemanden, der sich um ihn kümmert und der ihn mit Geld versorgt. Man könnte meinen, dass Jeannette diesem Nichtsnutz irgendwann den Marsch bläst, aber nichts da! Stattdessen ärgert sie sich lieber im Stillen über ihn, anstatt auf Konfrontationskurs zu gehen und ihm gehörig die Meinung zu sagen. Für mich war dieses Verhalten völlig unlogisch, denn keiner (mit gesundem Menschenverstand) macht so etwas dauerhaft mit. Dementsprechend „sympathisch“ war sie mir dann auch. Ein anderer Teil der Geschichte befasste sich mit Sofia Zetterlund, die mir ebenfalls nicht sonderlich sympathisch war. Diese Frau war einfach merkwürdig und … na ja, etwas unzurechnungsfähig und das ist für ihren Job wahrlich nicht die beste Voraussetzung. Ihr ganzes Sein dreht sich eigentlich nur um ihre Patientin Victoria Bergmann, mit der sie sich auf sonderliche Art und Weise verbunden fühlt. Und dann war da natürlich noch das Krähenmädchen, das uns von seiner Kindheit berichtete. Diesen Teil fand ich jedes Mal sehr spannend (auch wenn ich bereits sehr früh wusste, wer dieses Krähenmädchen war). Hauptsächlich drehte es sich bei ihren Erzählungen um irgendwelche Misshandlungen, die sie ertragen musste und die sie äußerst emotionslos hingenommen hatte. Auf Dauer stumpft ein Mensch aber wohl einfach ab. Bei ihren Erzählungen ging hervor, dass Victoria eine sehr gestörte Persönlichkeit besitzt, die ziemlich impulsiv umschlägt und handelt – bei dem, was dieses Mädchen ertragen musste, war das allerdings auch keine Überraschung für mich. Zwischendurch erhält man als Leser bzw. Zuhörer einen Einblick in den Alltag des Täters. Diese Ausschnitte waren aber leider nur sehr kurz und zudem etwas verwirrend und nicht sonderlich spannend. Irgendwann hat das Buch dann eine Wende genommen, die mich einerseits wirklich überrascht hat, aber andererseits den Kopf schütteln ließ. Sorry, aber das war mir dann doch zu abstrus! Leider hatte ich das Gefühl, dass in diesen Roman alles reingepackt worden ist, was gefunden wurde, in der Hoffnung, dass dabei eine gelungene Geschichte entsteht. Mir persönlich war das etwas zu viel des Guten. Größtenteils habe ich mich beim Zuhören gelangweilt und mir gewünscht, dass diese Geschichte endlich ein Ende nehmen möchte. Dass das mit Sicherheit nicht der Sinn eines Buches ist, muss ich hier wohl nicht erklären. Das Ende war leider auch kein richtiges Ende, denn dort erwartet den Leser ein Cliffhanger, was mir in keinem Buch gefällt, da man so gezwungen wird, den nächsten Teil auch noch zu lesen (vorausgesetzt man möchte die Auflösung wissen). Fazit: Nachdem ich so viel Gutes über diese Reihe gehört und gelesen habe, waren meine Erwartungen natürlich dementsprechend hoch. Erfüllt wurden sie leider nicht einmal ansatzweise, was ich sehr schade finde. Zwar möchte ich gerne wissen, wie es mit Victoria weitergeht, allerdings weiß ich nicht, ob und wann ich mich dazu durchringen kann, den nächsten Teil zu lesen bzw. zu hören. Da dies lediglich meine persönliche Meinung ist, empfehle ich euch das Buch natürlich dennoch gerne weiter :) Ich vergebe 2 Pandapfoten!

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