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Rezension zu
Liebesschmarrn und Erdbeerblues

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Sache mit der bayerischen Liebeserklärung

Von: Kerry aus Berlin
05.11.2015

"I hob mi fei sakrisch in di valiabt!" - diese Worte sind es, die Lene, eigentlich glücklich liiert mit Anwalt Michael "Michi" Sommer, in die Flucht schlagen, wortwörtlich. Nach diesem Geständnis braucht Lene erst einmal eine Aussprache und zwar am besten mit ihrer Freundin Claudia. Tatsächlich steht schnell fest - es war das Liebesgeständnis an sich und überhaupt, abschließend sind sich die beiden einig: in der bayerischen Mundart gibt es keinen adäquaten Ausdruck für "Ich liebe dich". An sich wäre diese Feststellung sicherlich nicht so dramatisch, wenn Lene nicht ausgerechnet in der Anzeigenannahme einer Passauer Zeitung arbeiten würde und ihre Kolleginnen das Thema begeistert aufnehmen und darüber berichten. Dieser Artikel schlägt ungeahnte Wellen, gibt es doch so viele Bayern und keiner soll in der Lage sein in seinem eigenen Dialekt "Ich liebe dich" zu sagen - das kann doch wohl nicht sein, oder? Lene ist fest davon überzeugt und beschließt, sich intensiver mit dem Thema zu befassen und sogar ein Buch darüber zu schreiben. Dass sie sich mit dieser These nicht nur Freunde macht, ist Lene klar, doch dass sie sich damit einen Feind geschaffen hat, davon ahnt die junge Frau noch nichts. Karl Huber, Sprachwissenschaftler und eingefleischter Bayer, sieht ihre These als absolut lächerlich an und als die beiden aufeinandertreffen, knallt es so richtig. Beide sind fortan darum bemühte, ihre jeweiligen Behauptungen zu beweisen, wobei Lene immer wieder abgelenkt wird, denn plötzlich, so in den Augen der Öffentlichkeit, scharren sich die Männer um sie, sodass sie die Qual der Wahl hat. Ob einer von ihnen es schafft, ihr seine Liebe auf bayerisch zu gestehen? Die Sache mit der bayerischen Liebeserklärung! Der Plot wurde abwechslungsreich und mit einer schönen Prise Humor in Verbindung mit einer herrlichen Portion Vorurteile erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, wie Protagonistin Lene immer wieder auf Sprachwissenschaftler Karl Huber trifft und diese Aufeinandertreffen teils recht explosiv, aber auch immer sehr lustig (aus Lesersicht) ablaufen. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet. Ich muss gestehen, mein Herz schlug bei diesem Buch nicht unbedingt für die Protagonistin, sondern eher für den nicht unsympathischen Sprachwissenschaftler Karl, der nicht bereit ist irgendwelche Argumente gegen die bayerische Mundart zu akzeptieren und diesem mit einer Vehemenz verteidigt, die man ihm auf den ersten Blick nicht zugetraut hätte. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

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