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Rezension zu
Trügerische Nähe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein psychologischer Spannungsroman der durch Düsterheit und Subtilität besticht.

Von: Magische Momente
28.09.2015

Aufgrund des Klappentextes habe ich mich auf einen lockeren und spannenden Kriminalroman gefreut, doch was dann kam, hat mich im wahrsten Sinne des Worte umgehauen. Bereits der Prolog hat mich völlig mit seinen malerischen Beschreibungen gefangen genommen, fast hatte es etwas poetisches an sich. Danach habe ich die fünf zentralen Personen kennengelernt, die eine Wohngemeinschaft gegründet haben. Sofort war für mich die Düsterheit und und die subtile unterschwellige Spannung spürbar. Die Charaktere sind hierbei sehr komplex gestaltet und es ist kein herankommen an sie. Sie wirken , als kümmere sich jeder nur um sich, aber trotz allem ist immer das Misstrauen und die Abneigung spürbar, die sie gegeneinander aufbringen. Das brachte mich natürlich zu dem Gedanken, warum sie überhaupt zusammenleben. Von Freundschaft ist dabei nicht wirklich was zu spüren, es ist eher so, als belauere jeder den anderen. Einzig Nora konnte mich etwas erreichen. Ich kann nicht behaupten , daß sie mir sympathisch war, aber sie berührte etwas in mir. Es gelang mir auch nicht sie zu durchschauen. Man spürt, sie verbirgt etwas, konnte es jedoch nicht näher ergründen. Als dann Livia dazukam, war alles komplett. Sie stach vor allem mit ihrer Person heraus. Sie wollte in jedem Fall auffallen, sie bettelte förmlich nach Aufmerksamkeit und Liebe. Es hatte etwas lauerndes an sich. Sie machte den Eindruck auf mich, als wenn sie nicht weiß, wo ihr Platz im Leben ist. Der Handlungsverlauf an sich war sehr komplex gestaltet. Wir bekommen Einblicke in die jeweiligen Lebensabschnitte von den Charakteren. Man spürte mit der Zeit, daß sich die Schlinge immer mehr zusammenzuziehen drohte. Aufgrund der sehr intensiven Beschreibungen der Natur und der Umgebungen, war die Spannung förmlich greifbar. Hier geht es weniger um Taten, als vielmehr um die intensive , psychologische und abgründige Spannung , die sich immer mehr aufbaut. Aufgrund diesen Aspektes ist man unglaublich an dieses Buch gefesselt. Man muss einfach ergründen, was es mit dem Unergrund auf sich hat. Hierbei war die Spannung fast kaum noch zum aushalten. Emotional haben mich die Charaktere nicht wirklich erreicht, es war mehr die dunkle und geheimnisvolle Atmosphäre, die alles beherrscht und mich gefangengenommen hat. Mitunter musste man sich auch wirklich fragen: Was ist Sein und was ist Schein? Was verbirgt sich hinter diesem ganzen Konstrukt aus Misstrauen und Eifersucht? Dieses Buch lebt von einigen Höhen Tiefen, die immer mehr hervorstechen. Der Showdown entlädt sich dann nochmal gewaltig und plötzlich ist alles klar. Der Abschluss hierbei hat mir recht gut gefallen. Auch wenn die Autorin nochmal mit einigen Wendungen aufwartet, so hat mich doch am meisten die Atmosphäre gefangen genommen. Düster und unheilvoll. Dieses Buch erzählt vor allem von Einsamkeit, Misstrauen und Eifersucht, aber auch von Hoffnung und Abhängigkeit. Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektive von Nora, was ihr aber nicht mehr Tiefe einbringt, es dient eher dazu, dem ganzen Geschehen ein Gefühl zu vermitteln. Die Handlungen und Gedanken fand ich gut nachvollziehbar gestaltet. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, die einzelnen Kapitel haben hierbei eine normale Länge. Sehr gut hat mir gefallen, daß über jedem Kapitel eine Überschrift mit dem Namen war, aus dessen Perspektive es geschildert wurde. Dadurch wusste man gleich woran man war. Der Schreibstil der Autorin ist fließend, aber auch sehr einnehmend und mitreißend. Das Cover und auch der Titel sind gut gewählt. Fazit: Susanne Kliem hat hier einen psychologischen Spannungsroman geschaffen, der vor allem durch Düsterheit und Subtilität besticht. Das Unheilvolle ist mit jeder Zeile spürbar und bindet den Leser förmlich an das Buch. Nach "Die Beschützerin" hat die Autorin hier wieder etwas ganz Großes geschaffen, daß an unterschwelliger Spannung kaum zu überbieten ist. Es ist nervenzerrend und unheimlich komplex gestaltet. Eine mehr als klare Leseempfehlung. Ich vergebe 5 von 5 Punkten.

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