Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Krähenmädchen

Packender Thriller aus Schweden

Von: Ephraims Tochter
25.08.2015

Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven, so viel steht fest. Die Themen sind heftig: Kindesmissbrauch, Pädophilie, Kinderpornografie. Aber ich mag auch keine Krimis, bei denen, wenn es hoch kommt, ein Mord passiert, bei dem nicht beschrieben wird, wie gruselig die Leiche aussah oder was für ein Monster der Täter ist. Deshalb bin ich auch Fan von Jilliane Hoffman oder Simon Beckett. Sprich: ich brauch Action. Da ist Krähenmädchen vom schwedischen Autorenduo Erik Axl Sund genau richtig, obwohl es sogar mir manchmal etwas ZU krass wurde. Das Gute ist, das Buch ist der erste Teil aus der Victoria-Bergmann-Trilogie, die eigentliche Hauptperson, die man aber erst nach und nach kennenlernt. Das heißt: es gibt noch zwei weitere Teile und im September erscheint “Scherbenseele” – Band 1 der neuen Kronoberg-Reihe. Ich freu mich jetzt schon drauf. Das Buch beginnt mit einem grausigen Leichenfund – ein Junge, der vor seinem Tod schwer misshandelt wurde und dem seine Genitalien entfernt wurden. Kommissarin Jeanette Kihlberg hat zunächst keinerlei Hinweise auf die Identität des Jungen, da er nicht als vermisst gilt. Die Polizei sucht den Täter im Pädophilen-Ring und stößt schnell auf einen Mann, der in der Kinderporno-Szene kein unbeschriebenes Blatt ist. Jeanette Kihlberg befragt im Zuge dessen auch Sofia Zetterlund, die das psychologische Gutachten des Mannes erstellt hat und deren Spezialgebiet multiple Persönlichkeiten sind. Nach und nach lernt man das Privatleben der Kommissarin und der Psychologin kennen. Besonders spannend: man erfährt, dass Sofia Zetterlund eine Patientin namens Victoria Bergmann hatte, die als Kind unter anderem von ihrem Vater missbraucht wurde. Sofia hört sich die Sitzungen, die sie auf Band aufgenommen hat, immer wieder an und man merkt, dass sie der Fall sehr mitzunehmen scheint. Was Victoria heute macht, weiß man nicht. Bald wird eine zweite Jungenleiche gefunden. Und noch eine. Die Geschichte packt einen ab der ersten Minute und ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen. Die Kapitel sind kurz und aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, nur durch die Überschrift weiß man, an welchem Ort das Kapitel spielt. Sogar die Sicht der Opfer und des “Krähenmädchens”, das von ihrem Vater missbraucht wird, bekommt man mit. Man erfährt viel von der Vergangenheit der Hauptpersonen und besonders zum Ende hin rückt das Privatleben der Kommissarin sehr in den Vordergrund. Das hätte ich mir weniger detailliert gewünscht. Auch entspricht Jeanette Kihlberg exakt dem Komissaren-Klischee – kein intaktes Familienleben. Müssen alle Komissare private Probleme haben? Den Cliffhanger am Schluss fand ich super und hat mich, zusammen mit der Leseprobe, neugierig auf das nächste Buch “Narbenkind” gemacht.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.