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Rezension zu
Ein wunderbares Jahr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine ganz nette Familiengeschichte im sonnigen Kalifornien.

Von: primeballerina
17.06.2015

“Ein wunderbares Jahr” ist der erste Roman der amerikanischen Autorin Laura Dave, welcher auf deutsch erschienen ist. Georgia Ford ist erfolgreiche Anwältin, lebt in Los Angeles und ist auf einem Weingut in Kalifornien aufgewachsen. Eigentlich ist sie zudem glücklich verlobt mit ihrem baldigen Ehemann Ben. Als sie gerade bei der Anprobe ihres Brautkleids ist, macht sie eine Entdeckung, welche sie dazu veranlasst, mit ihrem Brautkleid sofort in ihr Auto zu steigen und die folgenden neun Stunden lang nach Hause zu fahren. Dort folgt dann die nächste böse Überraschung: das Weingut ihrer Familie soll an einen großen Konzern verkauft werden. Damit würde Georgia nicht nur ihr Zuhause, den Rückzugsort für sich und ihre Geschwister, sondern auch die Existenzgrundlage ihrer Familie verlieren. Doch so leicht gibt Georgia nicht auf. Sowohl der Titel als auch das Buchcover klangen schon im Voraus sehr vielversprechend und gerade das farbenfrohe Cover macht sofort Lust auf Sommer. Im Nachhinein stellt sich aber recht schnell heraus, dass der deutsche Titel irgendwie so gar nicht passt. Nicht nur weil der Originaltitel “800 Grapes” lautet, welches auch von der Handlung her Sinn macht – 800 Trauben sind nämlich in einer Flasche Wein der Familie Ford vorhanden. Vielmehr spielt sich die Handlung gar nicht in einem Jahr ab, sondern lediglich in einigen Tagen. So wie der Titel aber trotzdem ganz nett klingt, sieht das Cover zwar auch hübsch aus, wieso jedoch Pfirsiche drauf abgebildet sind und nicht Trauben, ist mir immer noch ein Rätsel. Aber das waren lediglich die Äußerlichkeiten – der Inhalt ist glücklicherweise sehr viel ansprechender und auch deutlich logischer. Anfangs kommt mit all den unschönen Überraschungen, mit denen Georgia nach und nach konfrontiert wird, so einiges zusammen, so dass es auch im weiteren Handlungsverlauf nie langweilig wird. Georgia hat zudem noch zwei Brüder, welche noch ihre eigenen Problemchen mitbringen, genauso wie deren Eltern. Es geht also ziemlich drunter und drüber. Allerdings lockert dies auch die Handlung auf. So auch die wenigen Rückblenden, die uns Lesern ausgewählte Momente im Leben von Georgias Eltern zeigen. So wird beispielsweise beschrieben, wie der Vater die ersten Hektar des zukünftigen Weinguts kauft. Das ist generell ein interessanter Aspekt in der Handlung: man erfährt so einiges über das Führen eines Weinguts, insbesondere die Ernte und Reifen der Trauben, da die Handlung während der Erntezeit spielt. Auch den Prozess der Deklassifizierung fand ich persönlich sehr interessant und finde es klasse, dass die Autorin das Thema so gut recherchiert hat und in die Handlung hat einfließen lassen. Davon mal abgesehen prägen vor allem die Charaktere die Geschichte. Die meisten gehören zwar zur Familie Ford, aber Georgia, ihre Brüder sowie ihre Eltern sind doch jeder einzeln recht unterschiedlich. So hat jeder von ihnen seine eigenen “Macken” und eine völlig selbständige Persönlichkeit. Bei so vielen anstehenden Schwierigkeiten ist es dadurch umso spannender zu lesen, wie jeder von ihnen mit diesen umgeht, da sie eben fast immer alle anders reagieren. Zugleich gibt es aber auch tolle familiäre Momente, in denen sie sich alle einig sind und als ein Ganzes für einander da sind. Gerade die diversen Momente zwischen den Geschwistern haben mir unheimlich gut gefallen. “Ein wunderbares Jahr” beschreibt eine schöne Familiengeschichte, in der verschiedenste Schwierigkeiten mehr oder weniger gelöst werden müssen, da dadurch eine ganze Familie auseinander brechen könnte. Ein Roman, der mir zwar ein paar nette Stunden bescherte und den ich im Grunde gerne gelesen habe. Doch vollkommen überzeugen konnte mich die Geschichte dann doch nicht, da für mich das gewisse Etwas fehlte. Wer sich auf einen kurzweiligen gedanklichen Urlaub ins sonnige Kalifornien auf machen möchte, kann hier gerne zugreifen.

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