Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Hotel Alpha

Über die Veränderungen im Leben

Von: Philipp Schneider
08.06.2015

Mark Watson bietet mit diesem Roman nicht bloß ein einzelnes Buch, sondern ein ganzes Universum an, denn parallel zu dem Roman hat er einige Kurzgeschichten geschrieben, von denen einige bereits am Ende des Romans zu finden sind, während die übrigen als eBooks ebenfalls bei Heyne zu erwerben sind, die ebenfalls in dem titelgebenden Hotel Alpha angesiedelt sind und das Hotel, die Personen, die erzählte Geschichte aus einem anderen Blickwinkel erzählen. Im Mittelpunkt steht das bereits erwähnte Hotel Alpha, welches in einem alten Londoner Gebäude in den 60er-Jahren errichtet wird. Dabei wird die gesamte Geschichte um jenes Hotel, das bald zum begehrtesten Schlafplatz in London, gar dem Vereinigten Königreich wird, und seinem Besitzer Howard York anhand zweier Figuren erzählt: Einerseits ist dort der sympathische Concierge Graham, von dem man das Gefühl hat, man kenne ihn schon ewig, und andererseits der nach einem schrecklichen Unfall im Hotel Alpha erblindete Chas, der daraufhin zum Ziehsohn der Yorks wird. Anregend und äußerst gefühlvoll entwickelt der Autor anhand dieser beider Figuren die Grundlage für das Universum rund um das Hotel Alpha. Besonders erwähnenswert ist, dass Mark Watson anhand des Hotel Alphas nicht nur von den tiefgründigen Veränderungen des einzelnen Menschenlebens erzählt, sondern auch die Geschichte der letzten vierzig, fünfzig Jahre rekapituliert: Technik, Politik, Wirtschaft, all das und noch mehr spielt hier eine große Rolle. An sich verspricht dieser Roman ein wirklich großer zu werden, aber dennoch schafft es Watson nicht ganz, mich mitzureißen und zu überraschen. Der eigentlich hochdramatische Höhepunkt der Geschichte vermag nicht zu überzeugen, da er nicht mit Watsons Sprache, die wirklich unglaublich ruhig ist, korrespondiert und es daher letzten Endes wie bloß positioniert und auch etwas zu konstruiert wirkt. Unterm Strich ist "Hotel Alpha" trotz dieser einen Schwäche durchaus empfehlenswert, da er eine tiefe Einsicht bietet, die ungeheuer zeitgemäß ist, nämlich sich das menschliche Miteinander, das Zivilisierte beizubehalten, zu jeder Zeit, denn ohne dieses sind wir am Ende nichts. Empfehlen möchte ich an dieser Stelle auch die Kurzgeschichten, da sie die Geschichte zwar nicht unbedingt weitererzählen, aber dennoch aus einem anderen Blickwinkel betrachten und sich somit nicht nur ein ganzheitliches Bild des Hotel Alphas ergibt, sondern auch einer auf die Geschichte und Geschehnisse seit den 60er-Jahren.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.