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Rezension zu
Totengedenken

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

John Maddens dritter Fall

Von: Sandra Marquardt
31.05.2015

Bei diesem Band hatte ich vergessen mich vorher zu informieren. Es ist der dritte Band einer Krimireihe rund um Inspektor Madden. Obwohl ich die Vorgänger nicht kannte kam ich sehr gut in die Handlung rein. Es gab zwar hin und wieder einige Verweise auf Fälle, die möglicherweise in den anderen beiden Bänden vorgekommen sind, aber das hat nicht wirklich gestört. Die Handlung an sich fand ich interessant. Madden wird trotz seines Ruhestands mit in eine Ermittlung hineingezogen, die auch mit ihm bzw. seiner Vergangenheit während des Krieges zu tun gehabt hat. Jemand ermordet Männer, die auf den ersten Blick nichts miteinander verbindet und somit die Ermittler in die Irre führt. Erst nach und nach wird klar was es mit den Männern und ihren Hinrichtungen zu tun hat und das jemand Lynchjustiz ausübt. Die Handlung spielt in England kurz nach dem Krieg. Das merkt man durch kleine Hinweise, dass zum Beispiel noch Benzin zugeteilt wird und derlei Dinge. Ein starker Nebel umhüllt später die Stadt in der es zum Höhepunkt kommt was die Situation noch etwas beklemmender wirken lässt als sich endlich alle Fäden zusammen ziehen. Madden und die anderen Ermittler fand ich soweit sympathisch. Interessant fand ich vor allem, dass mit Lily Poole eine Frau unter den Männern ist, die sich so ein bisschen gegen ihre Vorurteile entgegen stellen muss von wegen Frauen gehören an den Schreibtisch und nicht in den Außeneinsatz usw. Was ihr meiner Meinung nach definitiv gelungen ist. Die Handlung ist gut aufgebaut worden, allerdings hatte ich mit den ersten 100 Seiten so ein wenig Mühe warm zu werden. Ich konnte mich nicht richtig auf den Text konzentrieren und mal abgesehen von den Morden verliefen sich die Unterhaltungen und Ermittlungen im Sande. Erst danach konnte mich die Story in ihren Bann ziehen. Viel Rätselraten gab es nicht, da die Handlung sehr linear verläuft und unvorhersehbar ist. Der Krimi folgt einem roten Faden und auch die Person, welche die Morde ausübt wird sehr genau durchleuchtet, aber es fehlt so ein bisschen Schmackes, soll nicht heißen es war langweilig, aber es hätte ruhig noch etwas mehr spannende Momente geben können. Der Schreibstil ist gut und lässt sich flüssig lesen. Während der Dialoge wird viel geredet, der Autor lässt die Figuren währenddessen nur wenig agieren. Das Gespräch steht definitiv im Vordergrund. War für mich mal etwas Neues und durchweg interessant. Man wird dadurch nicht so leicht abgelenkt. Das Ende vor dem Finale, wenn man es so nennen möchte fand ich wenig spektakulär. Das eigentliche Ende an sich war ein wenig klischeehaft und hatte nicht unbedingt viel zu bieten. Alles in allem hat mir Totengedenken gut gefallen. Das Cover wirkt ein wenig wie ein bedrohlicher Schatten und der Titel passt wie die Faust aufs Auge. Die Kulisse Englands nach Kriegszeiten hat gut zur Handlung gepasst und die Nebenhandlung war zwar nicht so berauschend, hat aber durchaus etwas Abwechslung mit eingebracht. Fazit: Trotz einiger Mängel ist der Krimi ansprechend, bietet sympathische Ermittler und eine Mordserie vor historischem Hintergrund.

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