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Rezension zu
Piranesi

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

*++ Susanna Clarke: "PIRANESI" *+*

Von: Irve
15.04.2021

PIRANESI lebt in Dem Haus, er ist glücklich dort, wenngleich einsam. Doch das stört ihn nicht, er hat gut zu tun, denn das Gebäude ist riesig, es besteht aus aneinandergereihten Vestibülen, die sich über drei Etagen erstrecken. Himmel und Wasser begrenzen Das Haus nach oben und unten, innen liegt ein riesiger Hof und außen grenzt es an das Universum. Das wirft viele Fragen auf. Während ich mich fragte, woher diese Welt kommt, wie sie entstanden ist, wer Piranesi ist und wieso er alleine in Dem Haus lebt, ist er sich selbst genug und geht darin auf, diese Welt zu untersuchen, ihre Bestandteile zu katalogisieren und die Gezeiten der Gewässer zu berechnen. Sein einziger Kontakt zu jemand anders ist der gelegentliche Besuch Des Anderen, ansonsten finden sich lediglich die Gebeine einiger Toten in den Sälen. Als Der Andere Piranesi vor einer bestimmten anderen Person warnt, kommen die Dinge ins Rollen. Piranesi ist hin und her gerissen zwischen Neugier und seiner Loyalität zu Dem Anderen, und wägt ab, was am sinnvollsten zu tun ist. In der weiteren Entwicklung vernachlässigt er die Erforschung Des Hauses, findet jedoch erstaunliche Dinge über sich und seine vergangene Entwicklung heraus. Jedoch, wenn man aufmerksam gelesen, das Auftreten von Dem Anderen und sein Verhalten Piranesi gegenüber reflektiert und sich Gedanken zu einigen Gegebenheiten in Dem Haus sowie den Tagebüchern, in denen Piranesi seine Erlebnisse sowie Forschungsdaten festhält, gemacht hat, hat man diese Entwicklung möglicherweise längst geahnt. Daher war die Auflösung um den Grund für Piranesis Sein in Dem Haus mehr logisch als überraschend und auch die Rollen der Figuren – es werden nach und nach mehr – wurden letztlich vorhersehbar aufgelöst. Leider klärten sich meine anderen anfänglichen Fragen nicht, was ich sehr schade fand. Neben diesen persönlich empfundenen Schwächen hat der Roman aber auch viele Stärken. Der stellenweise kryptische Schreibstil, die Gestaltung und Ausarbeitung von Dem Haus, die sorgsame Schilderung von Piranesi und seinem Tun, die Wahrheit, die sich schleichend in das Bewusstsein dieses Bewohners gräbt, dazu der Schwenk Richtung Krimi, das alles hat mir sehr gut gefallen! Fazit: PIRANESI ist für mich ein Roman mit leichten Schwächen, der jedoch durch seine Andersartigkeit in vielerei Hinsicht besticht. Mehr über mein liebstes Hobby gibt es auf der Facebookseite „Irve liest“ und dem Instagram-Account „irveliest“ zu erfahren. Hier zeige ich zeitnah, was ich gerade höre oder lese und geben dabei gerne einen ersten Eindruck preis. Über virtuelle Besucher und freundlichen, buchigen Austausch freue ich mich dort sehr.

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