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Rezension zu
Die Schweigende

Erschütternde Geschichte, leider nicht ganz so perfekt erzählt

Von: Vera
02.04.2021

Charakteristisch für die Bücher von Ellen Sandberg ist, dass es immer ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit gibt, welches die Gegenwart beeinflusst und bestimmt. So aus in dem neuen Roman „die Schweigende“. Nach dem Tod ihres Mannes ist Karin plötzlich alleine und auf die Hilfe ihrer Töchter angewiesen. Vor allem ihre Tochter Imke ist immer für Sie da. Allerdings hat ihr verstorbener Vater, Imke auf dem Sterbebett ein Versprechen abgenommen, welches die Vergangenheit von Karin wieder aufleben lässt und dadurch auch die Gegenwart kräftig durcheinander bringt. Aber Karin steht noch vor einem weiterem Problem. Das harmonische Familienleben ist durch den Tod des Familienoberhaupts in Gefahr, denn die drei Schwestern Geli, Imke und Anne sind alle drei sehr unterschiedlich und verfolgen eigene Ziele – bedauerlicherweise auf Kosten der anderen Schwestern und ihrer Mutter. Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen – in der Gegenwart und in den 50er Jahren. Das Thema welches in dem Vergangenheitsstrang aufgegriffen wird, ist ein Thema, das in in Deutschland und vor allem von der katholischen Kirche bis heute totgeschwiegen wird. Er beschäftigt sich mit (katholischen) Kinderheime in den 1950er Jahren und der Blick hinter die Fassenden ist erschreckend. Ich musste beim Lesen oft Schlucken und das Buch mal zur Seite legen. Der Alltag in diesen Heimen wird im Buch sehr detailliert beschrieben und ist sehr gut recherchiert. Im Gegenwartsstrang hatte ich mit der Geschichte einige Probleme. Die drei Schwestern waren mit zu plakativ und überzeichnet angelegt. Und auch die Karin der Gegenwart konnte ich nicht immer „greifen“. Fazit Die etwas schwache Erzählung der Gegenwart wird durch den wirklich mitreißend und perfekt erzählten Vergangenheitsstrang ausgeglichen. Wer allerdings auf der Suche nach leichter Unterhaltung ist, sollte das Buch nicht lesen, das Thema ist bedrückend und lässt einen nicht so schnell los!

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