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Rezension zu
Sanctuary

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mega spannend! Konnte es kaum aus der Hand legen! :)

Von: Aleshanee, Weltenwanderer
09.03.2021

Ich weiß nicht, warum, aber mit einer Kleinstadt voller Intrigen und einer stadtbekannten Hexe hab ich mir irgendwie etwas skurril witziges erwartet - dabei taucht man hier immer mehr in bittere Wahrheiten ein, sobald man hinter die schönen Fassade blickt und die bunt schillernde Seifenblase der Kleinstadt-Idylle beginnt zu platzen. Der Tod des beliebten Footballstars Daniel Whitman scheint kein Unfall gewesen zu sein, da seine Ex-Freundin, die Tochter der stadtbekannten Hexe Sarah, kurz vor seinem Tod mit ihm in Streit geriet. Das ganze Szenario scheint anfangs gar nicht so viel herzugeben, aber es fesselt von Anfang an und entwickelt eine Sogwirkung, die mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ! Das ganze spielt ja in unserer Welt, mit der Variante, dass nach der Hexenverfolgung der frühen Neuzeit eine Wende eintrat und die Hexen nach und nach von der Gesellschaft akzeptiert wurden, allerdings mit gesetzlichen Regelungen. Sie dürfen ihrem Handwerk nachgehen und Magie einsetzen, jedoch - natürlich - nur im positiven Sinn. Sarah Fenn ist die einzige Hexe in Sanctuary und hat einen kleinen Laden, der auch sehr gerne besucht wird. Sie wirkt auf mich sehr liebenswürdig und hilft mit ihren Zaubern gerne allen, die sie um Rat bitten. "Die moderne Gesellschaft glaubt, sie habe bessere Möglichkeiten als die Zauberei gefunden, um uns den Weg durchs Leben zu erleichtern: Medikamente gegen die Trauer, Apps für die Liebe, Versicherungen gegen Krankheit, Lotterien für den Wohlstand." Zitat Seite 39 Dass ihre 17jährige Tochter Harper keine Magie in sich trägt hat sie sehr erschüttert, doch sie arrangieren sich damit. Deshalb ist es auch für Sarah unmöglich zu glauben, ihre Tochter hätte etwas mit dem Tod von Daniel zu tun, bei dem anscheinend nicht alles mit rechten Dingen zuging. Als sich plötzlich ein Zeuge meldet, der Harper sehr belastet, ziehen die Gerüchte ihre Kreise und es beginnt eine Hexenjagd, die mit Angst, Verzweiflung und Trauer geschürt wird. Wie sehr manche hier von Hass getrieben werden und welche Konsequenzen sich daraus ergeben ist wirklich unglaublich und hat mich immer tiefer in diesen Sumpf der hinterhältigen Verleumdungen gezogen. Ein sehr anschauliches Beispiel, wie ein Verdacht sich plötzlich verselbständigt und immer weitere Kreise zieht und die ganzen Einwohner der kleinen Stadt in einen mörderischen Mob verwandelt. Was hinter den ganzen Ereignissen steckt wird nach und nach aufgedeckt und hat eine sehr bittere Ursache, die mich an eine bekannte Serie erinnert hat. Ich möchte sie jetzt nicht nennen, da das wahrscheinlich spoilern würde, aber das ganze enthält wichtige Themen, die leider immer noch viel zu oft unter den Teppich gekehrt werden. Man erfährt jeden Schachzug aus erster Hand, da die Kapitel aus der Sichtweise der verschiedenen Personen erzählt werden, hauptsächlich von Sarah, Maggie und Abigail. Sarah steht jedenfalls sehr alleine da, denn selbst ihre Freundinnen aus ihrem Hexenzirkel ziehen sich von ihr zurück - nur die Polizistin Maggie, die zu den Ermittlungen hinzu gezogen wurde, ist von der Unschuld ihrer Tochter überzeugt. Was immer dringender wird zu beweisen, denn obwohl es im Staate Connecticut keine Todesstrafe mehr gibt, gilt als einzige Ausnahme eine schadenswirksame Ausübung der Magie. "Magie ist ein Austausch. Etwas wird gegeben, etwas wird genommen, ..." Zitat Seite 90 Viele der zwischenmenschlichen Aspekte sind hier deutlich zutage getreten was Vertrauen und Freundschaften betreffen. Vor allem auch der Glaube vieler Eltern, ihre Kinder in- und auswendig zu kennen, doch das tut man nie ... eigentlich kann man froh sein, wenn man sich selbst durchschaut, denn meist in man nicht mal zu sich selber ehrlich. Aber auch Vorurteile sind hier natürlich ein wichtiger Bestandteil, denn selbst Maggie, die hinter der Hexe und ihrer Tochter steht und sie zu schützen versucht, glaubt eine listige Frage auf die "Listigkeit der Hexen" zurückzuführen. Ich denke mal, listig kann so ziemlich jeder Mensch sein ... aber daran sieht man, wie sehr solche Denkweisen prägen, die die Generationen überdauern. Den Aufbau fand ich, wie gesagt, äußerst spannend, denn es tut sich immer wieder neues auf und man weiß nicht, wohin die nächsten Erkenntnisse führen werden. Aber auch die modellierte Welt der Gesellschaft, in der die Hexen hier Tür an Tür mit den anderen wohnen, ist gut und glaubwürdig konstruiert. Es gibt eine Organisation, die sich um Hexen-Belange kümmert, Hexen, die sich auch in Ermittlungen einbringen dürfen und einige Einblicke in die Zauber und Rituale, die ausgeübt werden. Die Autorin weist im Anhang darauf hin, dass sie dabei auf verschiedene historische Quellen zurückgegriffen hat und alle Praktiken fiktiv und keiner magischen Bewegung zuzuordnen sind. Der Schluss war auch nochmal überraschend und hat das ganze für mich perfekt abgerundet!

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