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Rezension zu
Im Visier des Feindes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Spion der mich liebte

Von: Michael Sterzik
12.02.2021

Der Balkan war schon immer eine unruhige Region in Europa. Die verschiedenen Völkergruppen im alten Jugoslawien – Serben, Kroaten, Bosnier - die verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen bergen auch noch in unserer Zeit ein gewisses Risiko. Kein Pulverfass – bei dem die lange Zündschnur vor sich hin glimmt -. Aber dennoch könnte hier ein neuer Konflikt entstehen. Als Staatenmittelpunkt zwischen der Nato und Russland ist das Land eine strategische und taktische Größe, wenn man sich die Situation aus der Politik heraus, auch noch militärisch analysieren möchte. Der amerikanische Autor Mike Maden – der das literarische Erbe und dessen Figur „Jack Ryan“ weiter am Leben erhält, hat nun einen neuen Titel veröffentlicht: „Im Visier des Feindes“. Der Titel bedient sich vieler Elemente. Zweifelsohne werden hier Themen, der Spionage, der Politik, die Auseinandersetzungen der Großmächte über Vertreterstaaten und viele mehr verwendet. Die Gefahr des islamischen Terrors ist hier ebenfalls ein großer Bestandteil und auch ein internationales Verbrechersyndikat mischt hier sehr aktiv mit. Die Figur Jack Ryan Jr. entwickelt sich immer mehr zu einer amerikanischen Version eines britischen James Bonds. Seinen Auftrag bekommt er allerdings nicht von „M“ sondern von seiner Mutter. In Sarajevo trifft Jack Ryan jr. Aida wieder – das Mädchen, dessen Augenlicht Ryans Mutter vor fünfundzwanzig Jahren im Krieg gerettet hat. In ihrer Heimat braut sich erneut ein Krieg zusammen, und Jack will Aida beistehen. Dabei muss er sich nicht nur mit der serbischen Mafia herumschlagen, sondern auch mit Attentätern des geheimnisvollen Eisernen Syndikats. Etwas sagt ihm, dass er es hier mit mehr zu tun hat als mit lokalen Reibereien: Im schlimmsten Fall können die Konflikte im Balkan zu einem neuen Weltkrieg führen. Also trotzt er der Anweisung, sich zurückzuziehen, stellt sich dem Feind allein – und bringt dadurch Aida in Gefahr.(Verlagsinfo) „Im Visier des Feindes“ ist auch ein munterer Reiseführer durch Sarajewo und auch rückblickend gibt es immer wieder Erklärungen woher der Hass zwischen den Volksgruppen kommt. Etwas geschichtliche Aufklärung, die aber eindimensional daherkommt – und sich nur auf die Perspektivische Sicht der Weltmacht und Weltpolizei Amerikas bezieht. Geschichte wird durch die Sieger geschrieben. Wenig Objektivität und Selbstkritik was der Autor Mike Maden hier verwendet. Alles in allem werden hier aber auch Museen, historische Schauplätze, Sehenswürdigen und selbst die Gastronomie des Landes hervorgehoben. Politik war und ist immer ein großer Bestandteil diese Reihe, tritt aber leider immer mehr in die zweite Reihe. Die Spannung wird hier über die Actionelemente erzeugt. Aber das gelingt dem Erben von Tom Clancy sehr souverän. Die Diplomatie eines Jack Ryans wird eher durch Nahkampftechniken und Schusswaffen ausgeführt. Als nachrichtendienstliche Allzweckwaffe – so zwischen Analyst und Außenagent – tritt er in die Fußstapfen seines Vaters Jack Ryan – Senior, der als Präsident der Vereinigten Staaten, alle militärischen, wirtschaftlichen Staatsgeschäfte steuert. Leider, weil die Story halt weniger politisch ist, verkommt die Figur des legendären Jack Ryan Seniors zu einer attraktiven Nebenrolle. Die Figurenzeichnung ist nett und orientiert sich wie gesagt an die Figur eines berühmten Britischen Agenten. Von diesem hat Jack Ryan jr. viel, auch eine gewisse Naivität, aber die Waffen einer Frau sind halt gefährlich für das Herz und den Verstand. Täuschung, Lug, Betrug, Intrigen…alles vorhanden – alles gut und spannend eingebaut. Es gibt nicht viel originelles – die touristischen Ausflüge sind nett – die alten Feindbilder und Beziehungskisten der Staaten, Interessen- und Volksgruppen beinhalten auch nicht viel Neues. Also warum ist der Roman gut? Sehr gekonnt spielt Mike Maden sein Talent aus, wenn es darum geht Action zu beschreiben – dass ist spannend, wenn es auch keine überraschenden Komponenten gibt. Ich empfehle und wiederhole mich gerne – dieser Reihe fehlt etwas die politische Note und mehr noch – wie wäre es das Jack Ryan Senior eine größere Rolle spielt!? Fazit „Im Visier des Feindes“ ist eine persönliche, sehr aktive Räuberpistole. Packend und schnell erzählt. Ein hoher Unterhaltungswert der eher gerührt, wie geschüttelt ist. Ein Spion der mich liebte und wo man später sagen könnte: Sag niemals nie. Michael Sterzik

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