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Rezension zu
Blutige Nachrichten

Vier unterschiedliche Kurzgeschichten, alle mit eigenem Charme.

Von: Linda liest
12.02.2021

Der Kurzgeschichtenband “Blutige Nachrichten” enthält vier Kurzgeschichten, alle haben dabei ihren eigenen Charme und sind vollkommen unterschiedlich. In der ersten Novelle “Mr. Harrigans Telefon” steht die Beziehung zwischen Craig, einem Schuljungen, und Mr. Harrigan, einem ehemals sehr erfolgreichem Geschäftsmann, im Mittelpunkt. Craig liest dem alten Mann regelmäßig vor und so entwickelt sich über die Zeit eine Verbindung, die fast schon einer Freundschaft gleichkommt und sogar über den Tod hinauszugehen scheint. Das Verbindungsglied bildet dabei ein Smartphone, dessen Wert Mr. Harrigan erst durch Craig erfährt. Eine Hommage an die moderne Technik bietet diese Geschichte. Ich habe es außerdem genossen, wie sich die Beziehung zwischen den beiden – gerade durch den enormen Altersunterschied – entwickelt. Das ist es, was die Story für mich ausmacht. “Chucks Leben” ist die zweite Kurzgeschichte. Ich konnte bis zum Ende keinen Sinn dahinter erkennen. Vermutlich war sie philosophischer Natur, mich konnte das allerdings nicht überzeugen. Das Untergehen der Welt ist hierbei mit dem Tod von Chuck gleichgesetzt, wobei die Geschichte rückwärts aufgebaut ist. Zunächst einmal erfährt der Leser also nicht, wer eigentlich hinter Chuck steckt und warum man ihm für alles dankt, wo doch die Welt dem Ende nahe ist. Die dritte Kurzgeschichte, welche den Namen des Buchtitels “Blutige Nachrichten” trägt, setzt dort an, wo “Der Outsider” aufhört. Es macht also durchaus Sinn den Roman von King zunächst gelesen zu haben. Ich habe das nicht getan und die Geschichte ist dennoch verständlich und etwas besonderes. Holly Gibney agiert hier als Privatdetektivin, entdeckt ein merkwürdiges Indiz an dem Reporter Ondowsky und entlarvt darüber einen Outsider. Spannung und durchaus interessant. Im Nachwort des Buches erfährt der Leser außerdem, dass King den Charakter der Holly liebt und ihr deshalb eine eigene Kurzgeschichte gewidmet hat. Ich kannte Holly aus vorherigen Büchern von King noch nicht, kann jedoch verstehen, was an ihr so gelungen ist. Sie ist nicht perfekt und gerade das macht sie liebenswert. Mein Highlight des Buches ist die finale Kurzgeschichte “Die Ratte”. Diese kommt fast schon einem modernen Märchen gleich und widmet sich der Frage, was jemand bereit ist einzutauschen für ein bisschen Erfolg. Wünsche können eben manchmal doch wahr werden, weshalb man bei seinen Wünschen vorsichtig sein sollte. ;) Drew, ein Englischlehrer, träumt schon lange davon einen eigenen Roman zu schreiben, leidet jedoch unter enormen Schreibblockaden. Deshalb beschließt er sich ein paar Tage Ruhe in der entlegenen Waldhütte seines verstorbenen Vaters zu nehmen und daran zu arbeiten. Ich habe diese Kurzgeschichte geliebt und sie regelrecht verschlungen. Der Schreibstil war großartig, und dabei nicht so ausschweifend wie einige von King’s Werken. Insgesamt ist es der Kurzgeschichtenband “Blutige Nachrichten” von King durchaus wert gelesen zu werden. Zwar konnten mich nicht alle Geschichten im gleichen Maße überzeugen aber zumindest die letzte war für mich ein echtes Goldstück. Allgemein konnten mich die hinteren beiden Geschichten mehr überzeugen, als die ersten aber hey: Das Beste kommt immer zum Schluss. ;) Wer kurzweilige Geschichten sucht, dabei auch ein bisschen etwas zum Nachdenken verlangt, ist mit diesem Buch richtig aufgehoben.

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